Wichtel und Wölflinge
Auf Abenteuer mit den Landstraßer Pfadfindern
Die Pfadfinderei steht ganz im Zeichen von Abenteuern, Selbstständigkeit und Gemeinschaft. Auch bei der Pfadfindergruppe W42 St. Sebastian kann das erwartet werden.
WIEN/LANDSTRASSE. Vor 95 Jahren wurde die Pfadfindergruppe W42 St. Sebastian gegründet. Mittlerweile zählt die Gruppe in der Rochusgasse mit ihren 380 Mitgliedern zu einer der größten Gruppen in Österreich. Ein Mitglied ist die 16-jährige Landstrasserin Ilvy Marischka. Seit neun Jahren ist sie stolze Pfadfinderin. Die Liebe zur Pfadfinderei liegt in der Familie, denn bereits ihre Eltern und ihr Opa waren Pfadfinder. Eine lange Zeit waren nur Buben erlaubt.
Seit circa 30 Jahren ist die Teilnahme auch für Mädchen möglich. Bis heute werden die Gruppen allerdings nach Geschlecht und Alter getrennt. Lediglich zu den Lagern fahren sie gemeinsam. Die erste Anlaufstation für Mädchen ab sieben Jahren sind die "Wichtel" und für die Buben die "Wölflinge". Ilvy ist in der Gruppe der Caravelles, welche aus Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren besteht.
Abenteuer der Pfadfinder
Einmal in der Woche finden am Abend die sogenannten Heimstunden statt, die an das jeweilige Alter der Pfadfinder angepasst sind. Mit zunehmenden Alter übernehmen die Kinder immer mehr Verantwortung. Bei den Pfadfindern lernen die Kinder und Jugendlichen viele Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dazu gehören unter anderem Knoten knüpfen, Karten und Kompass lesen, Schätzen und Messen und wie man Erste Hilfe leistet.
Zweimal im Jahr fahren die Gruppen auf Lager. Die meist einwöchigen Camps finden quer durch Österreich statt, wie in Vorarlberg oder Kärnten. Allerdings fahren sie auch auf internationale Lager, wie diesen Sommer in die Niederlande. „Die Lager sind die Highlights“, erzählt Ilvy.
Eine große Familie
Die Gemeinschaft, der Zusammenhalt, die Verbindung zur Natur und die Förderung der Selbstständigkeit sind Grundpfeiler der Pfadfinderei. "Man erlebt gemeinsam Abenteuer und das schweißt zusammen. Wir sind eine Art Riesenfamilie, denn man sieht sich jede Woche und erlebt gemeinsam Abenteuer", so die Pfadfinderin. Während bei den Älteren besonders die Selbstständigkeit gefördert wird, steht bei den Kleineren Spiel und Spaß im Fokus. Bei den Camps erleben sie so einige Abenteuer.
Ohne Handy und nur ausgestattet mit Kompass und Karte wandern die jungen Pfadfinder durch die Wälder. Ilvy erzählt beispielsweise vom Floßlager – dort beschäftigen sie sich mit Fadentechniken, vertiefen diese und lernen Methoden, wie sie diese den jüngeren Gruppen beibringen können.
Ein weiteres Highlight: das Verdienen von Abzeichen. Abzeichen gibt es so einige. Ob fürs Wandern, Lernen von Geheimschriften oder Zeltaufbau. Ein Jahr beschäftigen sie sich mit der Thematik. Bei den Camps werden dann die Abzeichen verliehen. Jedes inkludiert dann acht Schwerpunkte wie spirituelles Leben, Umwelt, Abenteuerlust und Körperbewusstsein. "Man stellt sich zu jedem Schwerpunkt eine Challenge, die man sich selbst aussuchen kann", erzählt Ilvy.
Mehr Informationen zur Pfadfindergruppe findest du unter www.42er.at.
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