Ausstellung: Bunker in Israel
Fotos über die "Architektur des Überlebens“ im Jüdischen Museum
INNERE STADT. Bunker: Auf viele Menschen wirken sie verstörend. Weil sie eng sind und kalt, und von dicken Mauern umgeben. Sie werden gebaut, um Menschen vor Bedrohung zu schützen. In Israel gehören beide zum Alltag: Bunker und Bedrohung. Und weil in Israel auch Wohnraum knapp und teuer ist, nutzt man diese Bauten auch als soziale Treffpunkte: zum Beispiel als Bars, Tanzstudios, Moscheen oder Synagogen. Selbst im privaten Bereich sind diese Räume beliebt. Das sogenannte "mamad" – das ist das hebräische Wort für „privater Schutzraum“ – ist am weitesten verbreitet. Es ist ein Bunkermodell aus Stahlbeton, das neun bis zehn Quadratmeter groß ist. Es kann an jedes Einfamilienhaus und jeden Wohnblock angebaut werden. Man kann sogar mehrere Einheiten überei-nanderstellen. Die Israelis haben sie in ihren Alltag integriert. Im Lauf der Jahre wurden die Bunker auch immer ausgeklügelter. So kann die Tiefgarage des Habimah-Nationaltheaters in Tel Aviv schnell in einen Bunker für 1.600 Personen umgewandelt werden.
Zeitdokumente
Diesen "anderen" Alltag hat Adam Reynolds, ein Kunst- und Dokumentarfotograf, mit der Kamera festgehalten. Seine Bilder zeigen, wie sehr sich die Menschen in Israel bemühen, diese Räume so normal wie möglich zu gestalten. Seine Fotos sind einzigartige Zeitdokumente.
Zur Sache:
„Bunker! Architektur des Überlebens“ ist bis 8. Oktober im Museum Judenplatz zu sehen. Geöffnet ist von Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr. Infos: www.jmw.at
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