Hundertwasserhaus
Bürgerinitiative wehrt sich gegen Touristenmassen

Täglich strömen große Touristenmassen durch die Kegelgasse. 106 Anrainerinnen und Anrainer fühlen sich dadurch stark belastet. | Foto: zVg
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  • Täglich strömen große Touristenmassen durch die Kegelgasse. 106 Anrainerinnen und Anrainer fühlen sich dadurch stark belastet.
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Täglich strömen große Touristenmassen durch die Kegelgasse. 106 Anrainerinnen und Anrainer fühlen sich dadurch stark belastet.

WIEN/LANDSTRASSE. Dass sich Bürgerbeteiligung in der Landstraße jeder ein bisserl anders vorstellt, wurde bereits im Bezirksparlament reichlich diskutiert. Auch eine Bürgerinitiative aus der umgestalteten Kegelgasse fühlt sich an der vorangegangenen Bürgerbeteiligung alles andere als beteiligt.

Anrainerinnen Elisabeth Gerhards und Sabine Seiter haben sich deshalb mit einem offenen Brief an Bezirksvorsteher Erich Hohenberger und Bürgermeister Michael Ludwig (beide SPÖ) gewandt. Der Brief, der von 106 Anrainern der Kegelgasse 36–38 sowie 35 und 40 unterzeichnet wurde, dreht sich um die Entwicklungen am Hundertwasserplatz.

Sie fühlen sich durch die neue Fußgängerzone "in ihrer Lebensqualität gestört und in ihren Bedürfnissen als Wiener Bürgerinnen und Bürger durch die Politiker nicht wahrgenommen". Das Hauptproblem: die riesigen Touristenmassen, die jeden Tag zum Hundertwasserhaus strömen. Diese hätten sich durch die Gestaltung der Fußgängerzone noch einmal vermehrt.

Die Bodengestaltung vor dem Hundertwasserhaus vor der Umgestaltung. | Foto: zVg
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Anstelle einer Verbesserung, die sich bereits eine vorhergehende Initiative rund um Anrainer Harald Böhm gewünscht hatte, "wurde alles unternommen, um die Wohnsituation noch unerträglicher zu machen." Denn da die gesamte, neugestaltete Fläche den Touristinnen und Touristen zur Verfügung stehe, würde die Zufahrt zu den beiden Garagen der Wohnhäuser praktisch verunmöglicht. Diesbezüglich habe es bereits früher Probleme gegeben, auch für Rettungsfahrzeuge und die Müllabfuhr. Denn die Zufahrten sind nicht gekennzeichnet und werden sowohl von Zivilisten, als auch von abgestellten Fahrrädern, Rollern und Segways blockiert. 

Störfaktor Souvenirkiosk

Als besonders störend empfinden die Unterschreibenden der Bürgerinitiative auch den Souvenirkiosk, der sich am Anfang des Platzes befindet. Nicht nur sei dieser optisch betrachtet unvereinbar mit der Ästhetik und Idee des Hundertwasserhauses, er breite sich außerdem nach der Umgestaltung des Platzes noch mehr in Richtung des Zufahrtsraums aus.

Die Bodengestaltung vor dem Hundertwasserhaus mit Begrünungsrechteck. | Foto: zVg
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"Schon jetzt sieht man, dass Autos durch den neu angelegten Grünbereich fahren, weil nicht genügend Platz vorhanden ist", heißt es im offenen Brief. Auch beim Hinausfahren behindere der Kiosk sowohl Auto- als auch Radfahrende. Der Platz vor dem Kiosk würde zudem von einigen fälschlicherweise nicht mehr als Fußgängerzone wahrgenommen und so als Autoparkplatz benutzt. 

Das vor dem Kiosk befindliche Mosaik werfe zudem die Frage auf, wer sich hier verewigt habe und was es zum Ausdruck bringen solle. Insgesamt mache der Kiosk den Eindruck, als markiere er den Eingang in eine touristisch gewidmete Vergnügungszone. Auch über die neu errichtete, rechteckige Grünfläche ärgern sich die Bürgerinnen und Bürger. Diese sehe wie ein Schwimmbecken aus und passe absolut nicht in das Bild der von Hundertwasser gestalteten Flächen, die auf gerade Linien verzichten.

Durch dieses "Schwimmbecken", ebenso wie den geplanten Schanigarten vor dem ehemaligen "Village Café", würde der Touristenstrom zudem verstärkt in Richtung des neu gestalteten Platzes gedrängt, was dazu führe, dass sich noch mehr Touristen hier aufhalten würden.

Mehrere Forderungen

In ihrem offenen Brief formulierten die Bürgerinnen und Bürger ganz klare Forderungen an Bürgermeister und Bezirksvorsteher. Zum einen geht es den Beteiligten um Transparenz. Sie verlangten die Vorlage der genehmigten Einreichpläne, die Offenlegung der Entscheidungstragenden hinsichtlich des Projekts und der Finanzierung sowie Aufklärung über das Mosaik vor dem Kiosk.

In Sachen Begrünung verlangten die Unterzeichnenden die Entfernung des Begrünungsrechtecks. Es solle zu der Begrünung kommen, die ursprünglich vorgesehen gewesen wäre.

Die Bürgerinitiative stellt Forderungen zu Transparenz, Begrünung und vor allem Verkehr. | Foto: zVg
  • Die Bürgerinitiative stellt Forderungen zu Transparenz, Begrünung und vor allem Verkehr.
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Die meisten Forderungen drehen sich allerdings um das Thema Verkehr. Hier forderte man Folgendes:

  • Klar erkennbare Fahrbahngestaltung für Pkws
  • Gesondert abgegrenzten Gehweg für Fußgehende an den Häuserfronten sowie eine dahingehende, eindeutige Beschilderung
  • Abstellplätze für Fahrräder, Segways und Ähnliches
  • Absperrung zum Innenhof zwischen Kegelgasse 40 und dem Hundertwasserhaus, da hier Touristen in den privaten Lebensbereich der Anwohnenden eindringen würden
  • Klare Aufklärung der Touristen in Form von Schildern über eine die Privatsphäre der Anrainer berücksichtigende Verhaltensweise, auch hinsichtlich Lärm und Müll
  • Parkmöglichkeit für Touristenbusse auf der Weißgerber Lände erst ab 9 Uhr
  • Klares Bekenntnis der Stadt zu einem sanften Tourismus, der die Bedürfnisse der ansässigen Bevölkerung berücksichtigt

"Ganz im Sinne der ursprünglichen Intention des Hundertwasserhauses, das zuallererst für eine der Natur angepasste Lebensart in der Stadt, Nachhaltigkeit, einen guten ökologischen Fußabdruck und menschengerechtes Wohnen steht", so beschreibt die Bürgerinitiative ihre Forderungen.

Kein Einfluss auf Touristen

"Mir ist die Meinung unserer Bezirksbewohner*innen sehr wichtig", erklärt der Bezirkschef, "Daher lud ich Vertreter*innen der Bürger*inneninitiative zu mir ins Büro." Den Termin, der vor Kurzem stattgefunden hat, empfand Hohenberger als "äußerst angenehm und sehr zielorientiert." Gegenüber MeinBezirk.at erklärt er, welche Punkte er jetzt in Angriff nehmen will:

  • Bei der MA28 wird nachgefragt, warum das Mosaik bei der Unteren Weißgerberstraße in dieser Form wiederhergestellt wurde.
  • Bezüglich illegaler Tischaufstellung und Warenausräumungen wird eine Kontrolle durch die zuständigen Dienststellen veranlasst.
  • Die zuständigen Dienststellen werden ersucht, ein Gefahrenpiktogramm beim Radfahren gegen die Einbahn in der Unteren Weißgerberstraße vor der Kegelgasse anzubringen.
  • Hohenberger möchte sich bei der zuständigen Behörde dafür einsetzen, dass die Fußgängerzone aufgehoben wird und durch ein Fahrverbot „ausgenommen Zufahrt zu den genehmigten Stellplätzen und Behindertentransporte“ ersetzt werde. Auch für die dafür erforderlichen Bodenmarkierungen der Gehsteigbereiche würde er sich einsetzen.
  • Bei der Grünfläche in der Kegelgasse zur Unteren Weißgerberstraße hin soll ein „schlanker“ Baum gepflanzt werden.
  • Die Grünfläche in der Kegelgasse zur Unteren Weißgerberstraße hin soll um etwa 4,5 Meter verkürzt werden.

"Ich versuche stets konsensorientiert zu handeln und hoffe, dass wir mit den oben angeführten Maßnahmen eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden haben", so der Bezirkschef. "Lediglich in der Sache der Touristen sind mir die Hände gebunden. Darauf habe ich keinen Einfluss."

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