Donaukanal
Netzfallen und Schäden sorgen für tierische Probleme in Wien

Bei der Verbindungsbahnbrücke zwischen Leopoldstadt und Landstraße sorgt das Sicherheitsnetz für Probleme. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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  • Bei der Verbindungsbahnbrücke zwischen Leopoldstadt und Landstraße sorgt das Sicherheitsnetz für Probleme.
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Die Verbindungsbahn sorgt nicht nur bei den Wienerinnen und Wienern für Ärger, sondern auch in der Tierwelt. Das Netz bei der S-Bahn-Brücke über den Donaukanal zwischen Leopoldstadt und Landstraße wird für Vögel und andere Wildtiere immer wieder zur Falle. Zudem fallen Anrainerinnen und Anrainer immer mehr Biberschäden entlang des Flusses auf. 

WIEN/LEOPOLDSTADT/LANDSTRASSE. Eigentlich sollte das Netz der Verbindungsbahnbrücke, welche die Leopoldstadt und die Landstraße verbindet, die Wiener Tierwelt schützen. Wie die Tageszeitung "Heute" zuerst berichtete, scheint allerdings genau das Gegenteil der Fall. Immer wieder würden Vögel und andere Tierarten sich im Netz verfangen und zum Teil zu Tode kommen. 

Offenbar dürften durch Löcher im Netz immer wieder Tiere unter die S-Bahn-Brücke gelangen und sich dort dann selbst verletzen. Bei der ÖBB ist das Problemnetz scheinbar schon bekannt, denn man traf bereits erste Maßnahmen. Generell betont das staatliche Öffi-Unternehmen zunächst, dass Tierleid keinesfalls geduldet werde.

Gitter statt Netz angedacht

Ursprünglich wurde das "Taubenschutznetz" installiert, um "starke und aus hygienischer sowie baulicher Sicht problematische Verschmutzung durch Taubenkot im Bereich der Geh- und Radwege sowie an der Brückenkonstruktion einzudämmen", wie es vonseiten der ÖBB heißt. Durch "offensichtlichen Vandalismus" sei das Netz allerdings in kleinen Bereichen beschädigt worden, wodurch Tiere in den abgesperrten Bereich gelangten.

Kürzlich seien die Schäden am Netz wieder behoben worden. Außerdem hätte man "erneut" Lebendfallen aufgestellt, um die restlichen Tiere aus dem Inneren des Netzes zu holen. Damit in Zukunft weitere tierische Todesfälle bei der Verbindungsbahnbrücke vermieden werden können, seien sogenannte Netztrichter installiert worden. Auf Anraten einer fachlichen Beratung für Vogelschutzmaßnahmen werde so eine Fluchtmöglichkeit geschaffen. 

Statt den Netz wolle man bald ein Gitter installieren, um tierische Probleme in Zukunft zu vermeiden.  | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
  • Statt den Netz wolle man bald ein Gitter installieren, um tierische Probleme in Zukunft zu vermeiden.
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Die MA49 – Forst und Landwirtschaftsbetrieb – welche für die Lebendfallen unter der Brücke verantwortlich ist – kann das Tiersterben bei der Verbindungsbrücke nicht bestätigen. "In der Regel befinden sich die Tauben hinter dem Netz und können nicht mehr ausfliegen", so ein Sprecher der MA49. Mit der ÖBB besteht bereits seit dem Jahr 2022 Kontakt wegen der tierischen Probleme. Laut dem Forstamt plane die Bundesbahn ein Gitter, anstatt des Netzes zu installieren, um die Lage unter der Verbindungsbahn langfristig zu verbessern. 

Bis August Abstand halten

Doch nicht nur über den Donaukanal, sondern auch am Wasser sorgen Tiere für Sorgenfalten. Wie ein Anrainer MeinBezirk berichtete, würden die Biberschäden entlang des Ufers immer häufiger werden. Zuletzt sei es sogar zu einem direkten Treffen mit einem nicht gerade scheuen Nager gekommen – eine äußerst seltene Situation, wie die MA49 betont.

Die Fraßstellen der Biber am Donaukanalufer würden immer mehr werden, wie Anrainerinnen und Anrainer berichten.  | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
  • Die Fraßstellen der Biber am Donaukanalufer würden immer mehr werden, wie Anrainerinnen und Anrainer berichten.
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"Biber sind grundsätzlich scheue Wildtiere und meiden in der Regel den direkten Kontakt mit Menschen. Einzelne Tiere können sich, insbesondere bei häufiger menschlicher Präsenz, an Menschen gewöhnen und weniger Fluchtverhalten zeigen", erklärt ein Sprecher des Forstamts. Besonders in der Jungtierzeit zwischen Mai und August sollte man möglichst Abstand von den Tieren halten und Hunde entlang des Donaukanals an die Leine nehmen. 

Konfliktpotenzial mit Bibern

Anders als das Treffen mit dem Biber sind die Schäden an den Bäumen laut dem Wiener Forstamt nichts Unübliches. Im gesamten Wiener Stadtgebiet leben zwischen 380 und 400 Exemplare, insbesondere bei "naturnahen Gewässern mit Ufervegetation, die ausreichend Nahrung und Rückzugsräume bieten", so die MA49 weiter. 

Durch das Fällen von Bäumen oder Errichten von Dämmen sorgen die Biber dennoch für ein gewisses Konfliktpotenzial im Wiener Stadtgebiet. "In Bereichen mit schmalem Ufergehölz oder in parkähnlichen Anlagen und Gärten ist Biberfraß oft unerwünscht", weiß man auch bei der MA49. In solchen Fällen würde man mechanischen Schutz durch Gitter oder durch das Auftragen eines ungiftigen Schutzanstrichs empfehlen. Sollte das nicht helfen, könne man auf sogenannte Ablenkungsfütterungen mit Baumschnitt zurückgreifen. 

Gitter sollen die Bäume am Donauufer vor den Bibern schützen.  | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
  • Gitter sollen die Bäume am Donauufer vor den Bibern schützen.
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Ersteres wird bereits mehrfach am Donauufer angewendet. Wie hoch die Schadenssumme durch entstandene Schäden von Bibern ist, kann nicht beziffert werden, da es keine systematische Erfassung der Eingriffe bei der MA49 vorliegt. Berichte aus der Bevölkerung von Spuren oder den Tieren selbst würde das Forstamt jedoch dokumentieren. 

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