LAG Unterkärnten
60 Projekte abgeschlossen, viele weitere folgen heuer
Knapp 6 Millionen Euro an Fördermitteln hat die LAG Unterkärnten seit 2016 in regionale Projekte gepumpt.
LAVANTTAL. Im Rahmen der lokalen Entwicklungsstrategie sind die „Lokalen Aktionsgruppen“ (LAG) die treibenden Kräfte der Regionalentwicklung. In Kärnten gibt es derzeit sechs Regionen, die als LAG organisiert sind und sich aus elf Regionalverbänden zusammensetzen. Diese Gruppen sorgen dafür, dass Fördergelder von EU, Bund und Land in jene Entwicklungsprojekte fließen, die zur jeweiligen Entwicklungsstrategie passen.
Einfacher Zugang
„Dabei verfolgen wir einen Bottom-up-Ansatz“, erklärt Michael Baldauf, Manager der LAG Unterkärnten. Das bedeutet, das Projekte von jedem Bürger, jedem Verein und jeder Interessensgruppe eingereicht werden können. Ein Auswahlgremium bewertet das Projekt anhand eines Punktesystems. Wird die entsprechende Punktezahl erreicht, kann man das Projekt beim Land Kärnten einreichen, es winken Förderungen zwischen 40 und 80 Prozent der Gesamtinvestitionssumme.
60 Projekte umgesetzt
In der seit 2016 bis Ende 2022 laufenden Periode wurden allein in der LAG Unterkärnten rund 100 Projekte initiiert, über 60 sind bereits abgeschlossen. Der Fördertopf in Höhe von 6,6 Millionen Euro ist so gut wie ausgeschöpft. Bekannte Beispiele geförderter Projekte im Lavanttal sind etwa der Genussladen in St. Paul (Fördersumme rund 60.270 Euro), die Renovierung der Gruft in der Wolfsberger Markuskirche (Förderung 30.000 Euro), die technische Ausstattung des neuen Veranstaltungszentrums in Frantschach-St. Gertraud (Fördersumme 75.000 Euro), das Koralpenschutzhaus (Fördersumme 90.000 Euro) und der Platz der Generationen des Sozialhilfeverbandes Wolfsberg (Fördersumme 4.750 Euro). Zudem wurden 17 sogenannter Kleinprojekte umgesetzt, die nicht wettbewerbsrelevant sind und üblicherweise von Vereinen, NGOs und Gruppen nicht organisierter Menschen ins Rollen gebracht werden.
Was 2022 passiert
Es gibt jedoch eine Reihe weiterer bereits beschlossener Vorhaben, die kurz vor ihrer Umsetzung stehen. So etwa die neue Boulderhalle im Süden von Wolfsberg, die mit rund 100.000 Euro gefördert wird und am 1. September dieses Jahres eröffnet werden sollte. Fördermittel in Höhe von rund 44.800 Euro fließen zudem in die Erstellung mehrerer Campingwagen-Stellplätze beim Naturforsthaus in Preitenegg. Unter dem Titel „Vergangenheit trifft Zukunft 1.0“ wird das ehemalige Mesnerhaus bei der Basilika St. Andrä als Galerie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und erhält dafür rund 70.000 Euro an Fördergeldern. Noch im ersten Quartal will man ein neues gemeindeübergreifendes Gutscheinsystem für das gesamte Lavanttal vorstellen.
Breitband-Interessenten melden
Ein Riesenbrocken ist die Breitbandinitiative Unterkärnten, die das Ziel verfolgt, langfristig allen Haushalten in den Bezirken Lavanttal und Völkermarkt mit einem Glasfaser-Internetanschluss zu versorgen. Unter www.biuk.at können sich interessierte Haushalte registrieren. Baldauf: „Bisher haben wir rund 2.000 Interessenbekundungen erhalten, wir benötigen gesamt 15.000, damit sich das Land Kärnten eine Ausschreibung für einen Betreiber für den Bau und einen Investor tätigt.“
Garantierte Kostengrenze
Haushalte, die sich angemeldet haben, werden kontaktiert, wenn es zur Umsetzung kommt und die Glasfaserleitungen gelegt werden können. Dabei werden ein Selbstbehalt von unter 300 Euro für den Anschluss sowie monatliche Gebühren unter 40 Euro garantiert. Gefördert wird das Projekt aus der „Breitbandmilliarde“ des Bundes. Spätestens im April sollen die Planungen abgeschlossen sein und die Umsetzung der Breitbandinitiative beginnen.
LAG wird kleiner
Die LAG Unterkärnten besteht aktuell noch aus den Teilregionen „Verein Carnica Region Rosental“, „Verein Regionalentwickliung Südkärnten“ sowie dem „RML Regionalmanagement Lavanttal“. Ab Mai 2023 steht eine große Veränderung ins Haus: Die Region Rosental wird ausgegliedert und eine separate LAG, die sich verstärkt am Zentralraum Klagenfurt orientieren wird. Baldauf: „Ein Hauptgrund für diesen Schritt ist, dass die Bezirke Lavanttal und Völkermarkt mit der Koralmbahn zukünftig vor ähnlichen Herausforderungen stehen werden, die das Rosental weniger betreffen.“ Einen Nachteil sieht er in der Verkleinerung nicht: „Wir werden kompakter, Prozesse müssen nicht mehr mit drei, sondern nur mehr mit zwei Teilregionen koordiniert werden. Das dürfte einiges vereinfachen.“
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