Infoveranstaltung heute
Alle Details zum Windpark Peterer Alpe
Noch bis 19 Uhr hat man heute im Veranstaltungszentrum Reichenfels die Möglichkeit, sich über die geplante Windkraftanlagen auf der Peterer Alpe zu informieren.
REICHENFELS. Im Veranstaltungszentrum Reichenfels standen einen Tag lang Vertreter der Projektwerber Kelag und und ImWind der Bevölkerung Rede und Antwort bezüglich dem geplanten Windräder auf der Peterer Alpe.
Strom für 20.000 Haushalte
Wie berichtet, laufen auf dem Standort am Gemeindegebiet von Reichenfels bereits seit Feber dieses Jahres Messungen, um die Detailplanung des Windparks zu ermöglichen. Aktuell geht man von acht Windrädern aus, die dann Strom für rund 20.000 Haushalte produzieren sollen.
Messmast wird aufgestellt
Das Projekt Peterer Alpe befindet sich derzeit in der Vorplanungsphase. Nach den bereits getätigten Messungen soll mit Anfang Juli ein rund 80 Meter hoher Windmessmast für die Dauer von einem Jahr aufgestellt werden, um den Projektwerbern ImWind und Kelag weitere Details bezüglich Windrichtung, Temperatur und Vereisung zu liefern.
Geplanter Start 2026
Parallel zu den Windmessungen laufen auf der Peter Alpe bereits seit dem Vorjahr umfassende Untersuchungen im Naturschutzbereich, auch in Hinblick auf ein bevorstehendes UVP-Verfahren. Teil dieser Untersuchungen sind vor allem Fauna und Flora, beispielsweise die empfindlichen Raufußhühner. Das UVP-Verfahren will man dann im zweiten Quartal 2022 einbringen. „Wir rechnen mit einer Dauer von 1,5 Jahren für das UVP-Verfahren“, sagt Christoph Bruny, Leiter der Projektenttwicklung von ImWind. Danach muss man erfahrungsgemäß mit einem weiteren Jahr Verzögerung bis zum Baustart rechnen. Der Grund dafür sind diverse Einsprüche von Seiten der Naturschutzorganisationen. Spätestens im Herbst 2026 sollen die geplanten Windräder dann schließlich in Betrieb gehen.
Klimawandel wirkt sich aus
Für Bedenken der Bevölkerung zeigt man Verständnis. „Wir wollen die Menschen mit größtmöglicher Transparenz mit ins Boot holen“, sagt Bruny. Die Projektwerber wollen auf Information setzen, um nicht zuletzt die Menschen, die in der Nähe wohnen, vom Windpark zu überzeugen: „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, sind wir auf alle Möglichkeiten angewiesen, sei es Photovoltaik, Wasserkraft oder eben auch Windenergie“, sagt Bernd Neuner, Leiter Business Development von der Kelag. Bruny ergänzt: "Erfahrungsgemäß ist es so, dass sich die Zweifel der Bevölkerung recht schnell zerstreuen, wenn man ihr auf Augenhöhe begegnet."
25 Jahre Laufzeit
Natürlich verändere ein Windpark das Gesicht der Alm, doch das gelte laut Neuner in weitaus höherem Maße für den Klimawandel: „Ein Windrad kann man nach 25 Jahren rückstandsfrei abbauen. Aber wenn wir nichts gegen den Klimawandel tun und mit allen Mitteln auf die Energiewende hinarbeiten, werden die Auswirkungen auch die Almen betreffen. Die ersten Effekte sehen wir schon jetzt mit immer häufigeren Gewittern, Stürmen und Baumschlag.“
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Zur Sache
ImWind zählt zu den größten Erzeugern erneuerbarer Energie in Österreich. Das rund 60-köpfige Unternehmen mit Sitz im niederösterreichischen Pottenbrunn betreibt 28 Windparks mit 140 Windkraftanlagen, die 1.000 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Damit werden rund 600.000 Menschen versorgt. Bisher hat die Firma rund 750 Millionen Euro in erneuerbare Energieprojekte in Österreich investiert. Der Windpark Peter Alpe würde voraussichtlich rund 50 Millionen Euro kosten.
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