Bei der Bergrettung
Ausgerückt werden soll nur noch mit 2G-Nachweis

- Christian Koglek (links) legte das Amt des Ortsstellenleiters nieder. Der bisherige Stellvertreter Christian Zarfl (rechts) folgte Koglek nach.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Daniel Polsinger
Bei der Bergrettung gilt im Einsatzfall die 2G-Regel. Damit sind nicht alle Retter einverstanden; bei der Ortsgruppe St. Andrä gab es zuvor auch einen Obmannwechsel.
ST. ANDRÄ. Vergangenen Freitag erhielten die Ortsstellen der Bergrettung Kärnten ein E-Mail von Seiten der Landesleitung mit der Empfehlung, bei Einsatztätigkeiten nur noch Bergretter mit gültigem 2G-Nachweis einzusetzen. Dies würde bedeuten: Wer nicht genesen oder geimpft ist, kann nicht mehr zu Einsätzen fahren. Bei der Ortsstelle St. Andrä sind laut Obmann Christian Zarfl etwa acht der 38 Bergretter davon betroffen: "Ich persönlich finde das schade, weil das eine Spaltung in der Kameradschaft bedeutet, die auch ins Private hineinspielt. Aber ich muss diese Entscheidung akzeptieren. Unsere Einsatzbereitschaft ist nach wie vor gegeben.“ Zarfl selbst ist dreimal geimpft und steht voll und ganz hinter der Leitlinie der Landesleitung: „Eine Rettungsorganisation wie wir, die auch viel Patientenkontakt hat, muss ein Vorbild sein. An der Impfung kommen wir nicht vorbei. Ich kann nicht im Einsatzfall erst einmal nachfragen, ob alle Ungeimpften einen gültigen PCR-Test haben."
Heftige Reaktionen
Das Empfehlungsschreiben sorgte für Reaktionen, so äußerte sich der Wolfsberger Bergretter Jürgen Groß auf seinem Facebookprofil: „Diese Entwicklung macht mich sehr traurig, weil ich aus tiefer Leidenschaft heraus und mit Überzeugung zehn Jahre lang meinen Beitrag geleistet habe.“ Ein Beitrag, der über 6.700 mal geteilt wurde und über 1.700 Kommentare provozierte.
Leiter hing Amt an den Nagel
Bereits vor der 2G-Empfehlung im Einsatz kam es bei der Bergrettung St. Andrä zu einem Führungswechsel. Der bisherige Ortsstellenleiter Christian Koglek legte sein Amt Mitte November nach knapp zwei Jahren nieder. „Seit ich diese Tätigkeit übernommen habe, hatte ich von Anfang an ununterbrochen mit dem Thema Corona zu tun. Es gab zuletzt zwischen mir und den anderen Vorstandsmitgliedern immer mehr Unstimmigkeiten darüber, wie damit umgegangen werden sollte. Auch habe ich schon geahnt, dass es für Ungeimpfte zu weiteren Einschränkungen der Vereinstätigkeiten kommen wird. Anstatt diese Spaltung innerhalb der Gruppe weiter voranzutreiben, habe ich mich dazu entschlossen, die Reißleine zu ziehen und das Amt des Obmannes freizumachen“, so Koglek.
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