St. Andrä
Die Wasserrettung ist startklar
Wasserretter rüsten sich momentan für die bevorstehende Sommersaison der etwas anderen Art.
ST. ANDRÄ. Bei der Einsatzstelle der Wasserrettung in St. Andrä werden Dienste für den Badebetrieb derzeit neu eingerichtet. Wie Ausbildungen durchgeführt werden können, steht in den Sternen und finanzielle Sorgen machen sich breit: Die Corona-Krise verschont niemanden. Trotzdem sehen die Retter dem Sommer entspannt entgegen und sind für Einsätze bestens gerüstet.
Bäderüberwachung
Am 29. Mai 2020 startet die Badesaison am St. Andräer See: Bei der Einsatzstelle dürfen sich aufgrund der Schutzmaßnahmen maximal vier Wasserretter aufhalten. "Wir sind gerade dabei, die Dienste zu koordinieren, da normalerweise mehr Mitglieder vor Ort sind", erklärt Einsatzstellenleiter Erwin Klade. Außerdem werden die Wasserretter dazu animiert, am See zu baden, wenn sie nicht direkt bei der Einsatzstelle anwesend sein dürfen: "Dadurch sollen im Ernstfall mehr Helfer zur Verfügung stehen." Die ehrenamtlichen Retter haben sich auf die bevorstehende Sommersaison gut vorbereitet und rechnen mit einem größeren Ansturm auf den See. "Wir gehen heuer von mehr heimischen Badegästen aus als in den letzten Jahren", meint Peter Ceplak, Stellvertreter des Einsatzstellenleiters.
Ausbildung und Kurse
Ob Schwimmkurse stattfinden dürfen, ist noch unklar, Schulschwimmkurse entfallen gänzlich. Weiters ist die Fahrtenschwimmerprüfung derzeit nicht durchführbar, wie Johannes Primus, Referent für Tauchen und Erste Hilfe, weiß: "Wir erhalten viele Anfragen von angehenden Polizeischülern, da sie diese Prüfung bei der Aufnahme vorweisen müssen." Ausbildungen seitens der Wasserrettung werden so weit es geht stattfinden.
Gefahr: Wildbadeplätze
Im April suchten Menschen vermehrt die Ufer der Lavant auf. "In den letzten Jahren häuften sich diese Ereignisse, während der Ausgangsbeschränkungen kam es heuer zu einem Höhepunkt", so Klade. Jedoch lauern dort viele Gefahren, die komplizierte Rettungseinsätze erfordern: "So ein Verhalten ist derzeit nicht förderlich."
Einnahmen fehlen
Schwimmkurse und Überwachungstätigkeiten bei Veranstaltungen bilden ein finanzielles Standbein der Organisation. "Rund ein Drittel der Einnahmen bleibt heuer aus, aber Kosten müssen gedeckt werden", so der Einsatzstellenleiter.
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Zur Sache
Organisation: Österreichische Wasserrettung
Einsatzstelle: St. Andrä
Mitglieder: 129, davon 48 Einsatzkräfte
Einsatzgebiet: Bezirk Wolfsberg und entlang der Drau (slowenische Grenze bis zum Völkermarkter Stausee)
Homepage:ÖWR Einsatzstelle St. Andrä
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