Reichenfels/Bad St. Leonhard

Müll-Sammel-Aktion auf Straßen und Wegen

Der Naturschutz geht uns alle etwas an: Im Oberen Tal wurden Straßen und Wege vom Müll befreit.

REICHENFELS, BAD ST. LEONHARD. Nachdem der Schnee in den letzten Wochen nach und nach geschmolzen ist, kam Müll entlang der Straßen und Wege in den Gemeinden Reichenfels und Bad St. Leonhard wieder zum Vorschein. Vielen Freizeitsportlern blieb dieser Anblick nicht erspart, woraufhin einige begonnen haben, der Umwelt und Natur etwas Gutes zu tun und den Müll einzusammeln.

Start mit sechs Müllsäcken

"Um den 10. März startete ich die ersten Touren, ich war rund sechs Kilometer entlang der Obdacher Straße (B78) unterwegs sowie auf Rad- und Wanderwegen im Gemeindegebiet von Reichenfels", erzählt Jochen Baumgartner-Wölfler. In den darauffolgenden zwei Wochen konnte er sechs Müllsäcke zu je 25 Liter mit Abfall, den er entlang seiner Routen aufgegriffen hat, befüllen: "Plastikflaschen, Bierdosen oder Radkappen zählten zu den häufigsten Fundstücken, die in der Natur entsorgt wurden."

Alu-Dosen in der Wiese

Zudem landeten ganze und auch teilweise aufgeschnittene Alu-Dosen auf einem Weidegrund entlang der B78 in Reichenfels. "Menschen werfen vieles einfach aus dem Auto. Sobald Vieh wieder auf der Wiese grast, birgt die Entsorgung auch eine große Gefahr", gibt Baumgartner-Wölfler zu bedenken, er arbeitet zudem als Busfahrer und sieht den neben Straßen entsorgten Müll tagtäglich.

Gleichgültigkeit wächst

Auch Martin Penasso aus Bad St. Leonhard hat beobachtet, dass Menschen immer mehr Gleichgültigkeit gegenüber dieser Thematik entwickeln: "Letztens habe ich eine Frau gesehen, die mit ihrem Auto bei einer Bushaltestelle in Mauterndorf anhielt und ihren Aschenbecher vom Auto entleert hat, sie ist dafür nicht einmal ausgestiegen."

Zivilcourage gefragt

Bei seinen ersten zwei Müllsammel-Runden legte er über zehn Kilometer auf Wanderwegen in seiner Heimatgemeinde zurück: Knapp drei 25-Liter-Müllsäcke waren seine Ausbeute. "Natürlich werde ich weiter sammeln, es liegt genug Abfall herum. Ich hoffe zugleich auch, dass es ,Nachahmungstäter‘ gibt", so Penasso abschließend.