Schönweg
Neue Kindertagesstätte eröffnet in der ehemaligen Volksschule
In der ehemaligen Volksschule Schönweg eröffnet Birgit Juri mit ihrem Team eine neue Kindertagesstätte.
ST. ANDRÄ. Im September 2021 wurde die Volksschule Schönweg aufgrund zu geringer Schülerzahlen geschlossen. Mit 1. August dieses Jahres wird in das verlassene Schulhaus wieder Leben einkehren. Die Pädagogin Birgit Juri aus St. Paul mietet das Gebäude von der Stadtgemeinde St. Andrä an und wird darin die erste „BIJU Kindertagesstätte“ des Lavanttals betreiben. „Derzeit sind wir dabei, das Schulhaus leer zu räumen, danach folgt die Einrichtung für die Kindertagesstätte. Das Gebäude ist in einem sehr guten Zustand“, berichtet Juri.
Flexible Zeiten
Die Kita für Kids zwischen einem und drei Jahren wird sich im unteren Stock der ehemaligen Schule befinden, wo rund 200 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Die Betreuung findet ganzjährig von Montag bis Freitag statt (ausgenommen Feiertage). Die genauen Öffnungszeiten werden an den Bedarf angepasst, voraussichtlich werden sei sich zwischen 6.30 und 17 Uhr bewegen. Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber ähnlichen Einrichtungen sind die flexiblen Hol- und Bringzeiten: „Abgesehen von den Jausen- und Schlafzeiten können die Eltern ihre Kinder jederzeit abholen oder vorbeibringen“, erklärt die Betreiberin. „Damit wollen wir größtmögliche Flexibilität bieten und den Familien wertvolle Zeit zusammen ermöglichen.“
Großzügiger Garten
Ein Highlight ist der großzügige Garten mit einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern. Diesen will der Betreiberverein künftig in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) St. Andrä gestalten. Juri: „Es soll ein Hühner- und ein Hasenstall, eine große Sandkiste, ein Motorikpark und ein Garten entstehen, in dem wir gemeinsam mit den Kindern unser eigenes Gemüse anbauen können.“ Die dort geernteten Lebensmittel finden dann auch ihren Weg auf die Speisekarte der Kindertagesstätte. Hierfür arbeitet man mit dem nahe gelegenen Gasthof Brenner zusammen, der die Speisen teilweise liefert, sodass sie in der Tagesstätte gemeinsam mit den Kindern und Betreuern zubereitet werden können.
Anmeldung und Kosten
Ob die Kindertagesstätte eine oder zwei Gruppen, also 15 oder 30 Kinder, umfassen wird, ist aktuell noch unsicher, sollte aber innerhalb der nächsten Wochen feststehen. Derzeit läuft eine Bedarfserhebung. Wer Interesse hat, sein Kind bei der BIJU Kindertagestätte anzumelden, kann die Betreiberin bereits unter 0664/2301929 kontaktieren. Die Kosten für die Betreuung der Kinder werden vom Land Kärnten gefördert, jedoch lässt sich noch nicht seriös voraussagen, mit welchem Selbstbehalt die Eltern konkret rechnen müssen. „Aus heutiger Sicht wären das rund 100 Euro für die Ganztagesbetreuung ohne Essen. Wir müssen allerdings erst schauen, wie sich die Fördersituation bis zum Herbst entwickeln wird“, so Juri.
Mitmachen
Der Personalschlüssel sieht vor, dass jeweils eine Betreuerin für fünf Kinder da sein wird. Obwohl es schon zahlreiche Interessenten gibt, ist man immer auf der Suche nach Kindergartenpädagogen, Kleinkindererzieher (männlich oder weiblich, auch in Ausbildung) und anderen kinderliebenden Menschen, die sich vorstellen können, an dem Projekt mitzuarbeiten.
Beratungszentrum
Im oberen Stock der Kita soll ein Bewegungs- und Beratungszentrum für Kinder, Jugendliche und Familien entstehen. Geplant sind etwa Beratungen zu verschiedensten Familien- und Erziehungsthemen, Vorträge, Seminare, Lernberatung, Projekttage für Volksschulen und Kindergärten, Kurse für Übergewichtige und vieles mehr. „Wir wollen hier vor allem präventiv arbeiten und die Bewegung und die Natur in den Vordergrund stellen“, kündigt Juri an.
Einstimmiger Beschluss
Ermöglicht wurde das Projekt durch die tatkräftige Unterstützung der Stadtgemeinde St. Andrä, allen voran Bürgermeisterin Maria Knauder, Stadtrat Christian Taudes und Stadträtin Ina Hobel. Der Gemeinderat hat das Projekt einstimmig beschlossen. „Ohne die Stadtgemeinde wäre das alles gar nicht möglich“, bekräftigt Juri. „Es gibt zwar zahlreiche Initiativen, um Kinderbetreuungsplätze zu schaffen, aber es mangelt an geeigneten Objekten. Wenn man sich so ein Gebäude in der Privatwirtschaft mietet, könnte man wirtschaftlich nicht überleben.“ In Zukunft möchte sie ähnliche Einrichtungen in anderen Lavanttaler Gemeinden eröffnen, Standorte in Lavamünd, St. Paul und St. Georgen sind bereits im Gespräch.
Unterstützung der Gemeinde
Seitens der Gemeinde ist man hocherfreut über das Vorhaben. „Überall wo Kinder sind, kann sich etwas Tolles entwickeln. Deshalb waren wir als Stadtregierung sofort bereit, das Projekt zu unterstützen“, so Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ). Auch Stadtrat Christian Taudes (ÖVP) ist voll des Lobes: „Ich möchte besonders die konstruktive Zusammenarbeit und das innovative Betreuungskonzept hervorheben. Wir unterstützen damit das Angebot der Kleinkinderbetreuung und setzen ein starkes Zeichen in Richtung Dorfentwicklung.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.