Mündliche Matura und Schülerstreiks
Das sagen Lavanttaler Arbeitgeber
Arbeitgeber halten eine Matura "light" für nicht gleichwertig.
LAVANTTAL. Gerhard Hanschitz, Geschäftsführer der G+H Ziviltechniker GmbH mit Büros in St. Andrä und Klagenfurt, versteht die Aufregung um die mündliche Pflichtmatura nicht: „Von jemanden, der die Matura in der Tasche hat, erwarte ich mir als Arbeitgeber, dass derjenige sich auch mündlich und vor Publikum gewählt ausdrücken kann. Jemand, der fünf Jahre in einem bestimmten Fach unterrichtet wurde, muss dazu in der Lage sein, das Gelernte auch mündlich vor einer Prüfungskommission wiedergeben zu können.“
Streiks schaden Schülern
Für die Schülerstreiks hat Hanschitz wenig Verständnis: „Im Prinzip schaden sich die Schüler nur selbst, denn die Streikzeit geht im Unterricht ab und auch das öffentliche Ansehen ist beschädigt. Schließlich bekommen sie eine höhere Ausbildung von ihren Eltern ermöglicht und von der öffentlichen Hand bezahlt. Wie kann man da einfach sagen: Da gehe ich nicht hin?“
Mündliche Matura wichtig
Der Weg von einer höheren Schule – etwa einer HAK – in eine Bank ist ein typischer und oft gegangener Karriereverlauf. Auch bei der Raiffeisenbank Mittleres Lavanttal sucht man laufend Personal, speziell für den Kundenbereich. Gerade aus diesem Grund hält Geschäftsführer Christian Sajovitz die mündliche Matura aus Arbeitgebersicht für wichtig: „Für uns ist nicht nur die fachliche, sondern auch die soziale und persönliche Kompetenz interessant. Diese können Jugendliche bei der mündlichen Matura unter Beweis stellen. Als Kundenbetreuer muss man nicht nur Sachverstand haben, sondern auch wissen, wie man mit Kunden und Kollegen umgeht. Wie auch später im Berufsalltag muss man bei der mündlichen Matura in einer Stresssituation mit Rückfragen umgehen können und sich selbst gut präsentieren, daher befürworte ich die Kombination aus schriftlicher und mündlicher Reifeprüfung."
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