Lavanttal
Unternehmenspleiten um 30 Prozent gestiegen

In den ersten drei Quartalen des Jahres gab es nur im Lavanttal einen Anstieg an Insolvenzen von Betrieben. | Foto: Pixabay/Ratfink1973
  • In den ersten drei Quartalen des Jahres gab es nur im Lavanttal einen Anstieg an Insolvenzen von Betrieben.
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Wolfsberg geht gegen den Trend: Die Zahl der Insolvenzen von Betrieben ist heuer gestiegen, in den restlichen Bezirken jedoch gesunken. 

BEZIRK WOLFSBERG. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 (bis einschließlich 30. September) konnte im Lavanttal eine Steigerung bei Unternehmensinsolvenzen und ein Rückgang bei Privatkonkursen verzeichnet werden. 
Die Zahl der Unternehmenspleiten ist in den anderen Kärntner Bezirken in den letzten neun Monaten um 28 Prozent gesunken: Nur in St. Veit blieb die Zahl gleich und in Wolfsberg kam es zu einem Anstieg. 

Wieder mehr Eigenanträge

In den ersten neun Monaten des Jahres wurden im Bezirk Wolfsberg insgesamt sechs Insolvenzverfahren eröffnet. Zusätzlich führten sieben weitere Insolvenzanträge mangels Vermögens der Schuldner nicht zu eröffneten Verfahren. "In Summe sind 13 Unternehmen mit Verbindlichkeiten von 4,7 Millionen Euro insolvent. Die Insolvenzen sind gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent gestiegen", berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Kärnten. Sie analysiert: "Die Anzahl der Abweisungen mangels kostendeckenden Vermögens ist gegenüber dem Vorjahr unverändert und die Zahl der Eröffnungen ist gegenüber dem Vorjahr um drei Fälle gestiegen. Es zeigt sich, dass wieder mehr Eigenanträge gestellt werden."

Markante Steigerung bei Verbindlichkeiten

Die Passiva von 4,7 Millionen Euro sind gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs markant gestiegen – ein Plus von 4,4 Millionen Euro. Dieser Umstand ist der Tatsache geschuldet, dass größere Insolvenzen eher selbst angemeldet worden sind. Die Finanz- und Gesundheitskassen sind Hauptantragsteller bei eher kleineren Verbindlichkeiten, diese seit Ausbruch der Corona-Krise und bis auf Weiteres keine Insolvenzanträge mehr stellen. Dadurch gibt es bis Ende September 2020 weniger kleinere Insolvenzfälle als noch im Vorjahr.
Die drei größten eröffneten Insolvenzfälle sind das Konkursverfahren Metallbau/Schlosserei "Sali Metall", das Konkursverfahren Fortis GmbH und das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung der MKM Service GmbH

Verschiebung der Insolvenzwelle

Durch das aktuelle Vorgehen der Verschleppung von Insolvenzen in Kombination mit der derzeit gültigen Fristverlängerung bei Insolvenzanträgen, ist davon auszugehen, dass die Insolvenzzahlen 2020 im Lavanttal mittelfristig nicht weiter massiv steigen werden. "Durch die aktuelle Handhabe seitens der Finanz- und den Gesundheitskassen, keine Insolvenzanträge zu stellen, wird kein Problem gelöst, sondern vielmehr die Tatsache von kränkelnden Unternehmen negiert. Durch diese Form der Insolvenzverschleppung werden die Probleme der gesamten Wirtschaft nur noch weiter vergrößert anstatt sie zu verringern", fasst Wiesler-Hofer zusammen.

38 Privatkonkurse

Für mittlerweile niemanden mehr überraschend, sind die Zahlen bei den Privatkonkursen deutlich rückläufig. Dies betrifft Schulden-Regulierungen an Bezirksgerichten beziehungsweise Personen, die kein Unternehmen (mehr) betreiben. "Mit 38 eröffneten Verfahren liegen die ersten drei Quartale um fast zehn Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mittlerweile haben sich die Ausreißer wieder normalisiert. Der Rückgang hatte zur Jahresmitte schon 28 Prozent betragen", berichtet Barbara Wiesler-Hofer. Parallel dazu sind die Verbindlichkeiten um rund 46 Prozent, von 8 Millionen auf 4,3 Millionen Euro, gesunken. Der Anteil der ehemaligen Unternehmer beträgt 19 Prozent, die durchschnittliche Verschuldung liegt bei 113.157 Euro. Ein Blick auf die Struktur zeigt: 58 Prozent gehen auf das Konto von Männern, bei 42 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen.

Corona prägt das Jahr

Vergleicht man die bisherigen Zahlen mit jenen des Vorjahres, fehlen – rein mathematisch betrachtet beziehungsweise bis Jahresende hochgerechnet – rund zwölf Privatinsolvenz-Eröffnungen. Wiesler-Hofer fasst zusammen: "Aufgrund der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen werden die vom Gesetzgeber festgelegten Einschränkungen im Alltag wohl wieder zunehmen. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Rückgänge nicht zur Gänze aufgefangen werden können, da Schuldner gehemmt sind, persönlich zu zwingend notwendigen Beratungs- und Verhandlungsterminen zu erscheinen."

Quelle: KSV1870 Insolvenzstatistik Q1-3 2020

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