Nachfolger der Wiener Wiesn
Aufregung um die neue "Kaiserwiesn" im Prater

  • Im Herbst soll die erste "Kaiserwiesn" stattfinden. Anrainer fordern ein Verkehrskonzept sowie Lärm- und Baumschutz. Dem will der Veranstalter nachkommen.
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Mit der "Kaiserwiesn" geht im Herbst ein neues Event im Prater über die Bühne. Die Leopoldstädter fordern Anrainer- und Baumschutz, der Veranstalter ist dialogbereit.

WIEN/LEOPOLDSTADT. Aufgrund der anhaltenden Pandemie wird auch heuer keine "Wiener Wiesn" im Prater stattfinden. Dennoch muss im Herbst nicht auf zünftige Unterhaltung verzichtet werden: Von 23. September bis 10. Oktober soll die erste "Kaiserwiesn" auf der gleichnamigen Kaiserwiese stattfinden. Doch will das Spektakel weniger dem Bier und mehr der Kultur frönen. Geplant sind eine eigene Open-Air-Bühne mit Festzelt und einige Standln.

Hinter der neuen Veranstaltung steckt der ehemalige Donauinselfest-Projektleiter Thomas Waldner, der mit Stadt Wien und Betreibern des Praters auf die Einhaltung der geltenden Covid-19-Bestimmungen achten will. „Die ,Kaiserwiesn‘ unterstützt die Wiener Wirtschaft, Kultur und den gesamten Prater“, ist Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) überzeugt.

Bedürfnisse der Bewohner

Während sich viele Wiener auf die kaiserliche Gaudi im Prater freuen, gibt es von anderen aber Bedenken. So sorgt sich die Bürgerinitiative "Kaiserwiese für alle" um die "öffentliche Kaiserwiese im Naherholungsgebiet Grüner Prater". Denn gerade in der Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig konsumfreie Plätze bzw. Grünflächen oder Parks für die Stadtbewohner seien. Laut "Kaiserwiese für alle" gebe es viele offene Fragen rund um Lärm- und Baumschutz, Verkehrskonzept oder Bürgerbeteiligung.

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Da es sich bei der Kaiserwiese um eine private Fläche bzw. Vermietung dieser handelt, hat der Bezirk kein Mitspracherecht. Dennoch ist Nikolai um den Schutz von Anrainern und Natur bemüht: "Ich habe meine Anliegen bereits bei den zuständigen Stellen deponiert." So wolle man auch die Wiener Stadtgärten (MA 42) verstärkt involvieren und Anrainer genau informieren. Zudem steht der Bezirksvorsteher besorgten Bewohnern jederzeit für Gesprächen zur Verfügung.

Um einen reibungslosen Verlauf des Events ist auch der Veranstalter bemüht. Bereits bei der Planung setzen die Veranstalter auf eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden, um für ein harmonisches Miteinander zu sorgen. "Anrainer, Bezirk, Prater und die Stadtverwaltung werden intensiv in die Planungen miteinbezogen", versichert der dialogbereite Veranstalter. So wolle man nicht nur den Baum- und Lärmschutz weiter verbessern, sondern auch ein detailliertes Verkehrskonzept ausarbeiten. Zudem werden Besucher aufgefordert, möglichst mit den Öffis anzureisen.

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2 Kommentare

Dass die Befürchtungen der Bevölkerung berechtigt sind, belegt ein Gutachten des Wiener Stadtrechnungshofs (2018). Darin wird bestätigt, dass beim Baumschutz auf öffentlichen Grünflächen, insbesondere im Zusammenhang mit (Groß)veranstaltungen, dringender Verbesserungsbedarf besteht:www.stadtrechnungshof.wien.at/berichte/2018/lang/05-05-StRH-V-14-16.pdf

Danke für den Beitrag. Wir bitten einen falsch dargestellten Sachverhalt jedoch richtigzustellen: Die Kaiserwiese ist KEINE Privatwiese. Hier nachzulesen:
https://kaiserwiese.wordpress.com/2021/07/31/falschdarstellung-der-eigentumsverhaltnisse-an-der-kaiserwiese-in-der-bz/?fbclid=IwAR0a1GH_vXnISaeaOexzvgxKXtVWGrbKrj9uMR6RAYm6koZ8ODVmHZq2-gE
Leider kann sich die Bevölkerung, und damit meine ich nicht nur die rundherum Wohnenden, sondern alle, die im Grünen Prater Erholung suchen, nicht darauf verlassen, dass das Fest umwelt- und menschverträglich gestaltet wird. Die letzten Jahre der Bemühungen der BI haben dies gezeigt, wenn auch durch U.Lichtenegger vieles verbessert wurde. Fakt ist, die Bäume auf der Kaiserwiese sind spärlich (Wie brauchen konsumfreie Orte und Schatten !!!) und teilweise sehr, sehr alt (der älteste Baum ist von 1796). Sowohl die Wiese, als auch die Bäume sind von den bisherigen Großveranstaltungen bereits stark geschädigt und sollten dringend geschont werden. Warum wird das Fest nicht im "Wurschtel" auf ohnehin versiegelter Fläche veranstaltet? Wie wäre das Stadioncenter, nachdem dort bereits vor Jahren Hunderte von Bäumen gefällt wurden und jede Menge Platz vorhanden ist?

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