Bank Austria Taborstraße
Corona-Maßnahme verhindert Pensionsauszahlung
Keine Pensionsauszahlung bei der Bank Austria: Ein Leopoldstädter Kunde ist über Corona-Maßnahmen in der Filiale in der Taborstraße aufgebracht.
WIEN/LEOPOLDSTADT. „Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise gehen in Ordnung", ist Pensionist Hans Laschitz von den gesetzlichen Vorgaben wie Desinfektionsmitteln bei Geschäften oder Masken überzeugt. "Aber nur, solange sie nicht zum Drangsal werden", ergänzt der Leopoldstädter. Konkret gehe es ihm dabei um die Maßnahmen der Bank-Austria-Filiale in der Taborstraße, Ecke Negerlegasse. Für das Betreten des Standorts ist eine kontaktlose Fiebermessung erforderlich.
"Leider funktioniert dieses Graffel nicht", ärgert sich Laschitz. "Ich muss jedes mal Brille, Kappe und Schal ablegen und mehrmals testen.“ Dennoch sei die Messung oft fehlerhaft.
Corona-Maßnahmen seit 2020
„Die Temperaturmessungen sind eine von zahlreichen Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen", sagt Volker Moser, Pressesprecher der Bank Austria. Die kontaktlose Temperaturmessung wird bereits seit Mai 2020 an allen Standorten durchgeführt. Dies sei anonym und freiwillig.
Daneben kann man in jeder Filiale eine händische Messung machen. "Zusätzlich steht den Kunden der Zutritt zu den Selbstbedienungs-Foyers offen, wo alle wesentlichen Bankgeschäfte rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche erledigt werden können", lässt Moser wissen. Für Laschitz sei Letzteres aber keine Option, denn er müsse seine Pension am Schalter holen.
"Auch heute wollte ich wieder meine Pension abholen", berichtet der ehemalige Volksschullehrer. "Da das Gerät nicht funktioniert hat, hat man mich nicht hineingelassen und so die Auszahlung meiner Pension verweigert." Dabei kündigt er an: „Ich mache das Fiebermess-Theater mit Striptease nicht mehr mit und werde durch die Sperre zum Bankschalter gehen.“ Werde ihm die Auszahlung verweigert, wolle er die Polizei verständigen.
Fiebermessung wenig sinnvoll
Obwohl Fieber häufig ein Symptom von Covid-19 ist, gelte das Fiebermessen laut Robert-Koch-Institut nur als wenig sinnvolle Maßnahme. In dessen "Epidemiologischem Bulletin" heißt es: „Insgesamt werden Screening-Maßnahmen mit Temperaturmessungen bei der Covid-19-Bewältigung für ineffektiv und der mögliche Mehrwert für vernachlässigbar eingeschätzt.“ Der Grund: Stimmt der Abstand nicht, schwitzt die Person oder verdecken Brillen den Messbereich, ist das Ergebnis ungültig.
Hans Laschitz hofft, dass die Geräte künftig besser funktionieren. In einem Telefonat wurde ihm jetzt von der Bank Austria eine Überprüfung der Geräte zugesagt. Zudem wolle man im persönlichen Kundengespräch alle offenen Fragen klären.
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