Schule Tosa Juku Austria
Erwin Steinhauser lebt japanische Kampfkunst
Erwin Steinhauser lebt die japanische Kampfkunst Iai-Dō. In der Leopoldstadt betreibt er die Schule Tosa Juku Austria.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Begegnet man Erwin Steinhauser, glaubt man kaum, dass er schon in wenigen Wochen seinen 83. Geburtstag feiern wird. Er ist wendig, athletisch und hat wache Augen – bereits an seinem Erscheinungsbild kann man erkennen, dass sich Steinhauser den asiatischen Kampfkünsten verschrieben hat.
Seine Leidenschaft manifestierte Steinhauser 2011 in der Leopoldstadt mit einer eigenen Schule namens Tosa Juku Austria. Dort sollen Menschen durch die japanische Schwertkunst Iai-Jutsu, die auch Iai-Dō genannt wird, zu sich selbst finden, eigene Fähigkeiten erkennen, erlernen und umsetzen.
Großmeister des Iai-Dō
Wer glaubt, dass es sich um erbarmungslose Wettkämpfe handelt, liegt falsch. Vielmehr ist es eine Methode, die sich um Spiritualität und intuitives Handeln dreht. "Die präzisen Bewegungsabläufe machen einen gelassener und leistungsfähiger", erzählt der 82-Jährige. Davon würden auch Gesundheit, Geist und Körper profitieren. "Dahinter liegt eine tief verwurzelte Philosophie, die am besten mit dem japanischen Wort ’Bushido‘ erklärt wird." Es steht für Ehre, Loyalität und innere Werte.
Bereits seit seiner Jugend befasst sich Steinhauser mit asiatischen Kampfkünsten: „Alles begann mit Judo, ich habe es mehr als 30 Jahre ausgeübt.“ Doch dann entdeckte er Iai-Dō. Diese Kampfkunst gab es bereits vor 450 Jahren. Sie wurde von den Samurais, den Kriegern des alten Japans, ausgeübt. Immer mehr verschrieb sich Steinhauser der jahrhundertealten Technik mit dem Schwert, welches man als Katana bezeichnet. Um die Präzision zu erlangen, welche ihn noch heute auszeichnet, war viel Mühe nötig. Er reiste in das Land der aufgehenden Sonne, besuchte japanische Meister und trainierte stundenlang die mehr als hundert komplexen Bewegungsabläufe.
„Scheinbar blieb meine Entwicklung auch in Japan nicht unentdeckt. Schon bald wurde mir nämlich der Titel eines Großmeisters, ’O-Sensei‘, verliehen“, berichtet er bescheiden. Als Dank für seine Verdienste wurde er 2001 in den Stand eines Repräsentanten, des sogenannten Shibucho, erhoben und damit beauftragt, die japanische Schwertkunst in Österreich zu vertreten und zu verbreiten.
2011 folgte der vorläufige Höhepunkt, die Auszeichnung mit dem Titel 6. Dan. Steinhauser hat sein Leben ganz dem Iai-Dō gewidmet. Er trainiert noch heute viermal pro Woche seine Schüler und kann vielleicht sogar als einer der letzten Samurai bezeichnet werden.
Tosa Juku Austria befindet sich in der Leopoldstadt. Trainiert wird in verschiedenen Schulen im Bezirk. . Mehr Infos gibt es unter 0699/150 390 41 oder www.tosa-juku.at
Mehr aus der Leopoldstadt:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.