Reinigung der Turbinen
Tauchgang in 24 Metern beim Kraftwerk Freudenau

Beim Kraftwerk Freudenau sind aktuell Industrietaucher im Einsatz. MeinBezirk.at war vor Ort, um diese bei der Arbeit zu begleiten.  | Foto: Florian Seidl
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  • Beim Kraftwerk Freudenau sind aktuell Industrietaucher im Einsatz. MeinBezirk.at war vor Ort, um diese bei der Arbeit zu begleiten.
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Rund um die Uhr läuft Europas größtes Stadtkraftwerk – das Kraftwerk Freudenau – um die Wienerinnen und Wiener mit Strom zu versorgen. Dabei sind regelmäßige Wartungsarbeiten unumgänglich. Aktuell finden diese an einer der sechs Turbinen statt. MeinBezirk.at war vor Ort, um den ausgebildeten Industrietauchern über die Schulter zu schauen. 

WIEN/LEOPOLDSTADT. Rund 1.000 GWh an Strom erzeugt das Kraftwerk Freudenau in einem Jahr und stellt so die Versorgung für rund ein Drittel der Wiener Haushalte sicher. Damit das Laufkraftwerk diese Leistung bringen kann, bedarf es regelmäßiger Wartungs- und Reinigungsarbeiten. Alle neun Jahre stehen diese bei einer den sogenannten Kaplan-Rohrturbinen an. Lager kontrollieren, Korrosionsschutz erneuern, Abnutzungen an den Turbinen-Flügeln ausbessern und mehr stehen am Programm. 

"Unsere Turbinen sind Dauerläufer, das heißt, tief unter der Donau, wo man sie nicht sieht, arbeiten sie den ganzen Tag, das ganze Jahr. Natürlich bedeutet das Verschleiß", erläutert Florian Seidl von der Verbund AG, welche das Kraftwerk Freudenau seit 1998 betreibt. "Die Maschinen sind enormen Kräften ausgesetzt, und deswegen müssen sie von Zeit zu Zeit kontrolliert werden. Das ist so wie das Pickerl beim Auto. Alles, was sich dreht, braucht auch ein Service", so Seidl.

Reinigung und Wartung unter Wasser

"Alle neun Jahre wird eine der sechs Turbinen abgestellt und die nötigen Arbeiten durchgeführt", erklärt Seidl. Hierfür muss zunächst der Bereich vor der Turbine gereinigt werden, um diese abdichten und trocken legen zu können. Ersteres passiert unter der Wasseroberfläche und wird von ausgebildeten Industrietauchern durchgeführt. 

In 24 Metern Tiefe wird zunächst der Boden vor der Turbine – die sogenannte Sohle – auf Anlandungen kontrolliert. Dabei handelt es sich um Holz und Schotter, welche angeschwemmt wurden und die es zu entfernen gilt. Bei dem rund 25-minütigen Tauchgang gilt es Schotter und Sand zu entfernen, sodass die 7,5 Meter große Turbine in weiterer Folge abgedichtet und trocken gelegt werden kann. "Ich schätze, dass wir hier zwei Tauchgänge brauchen werden, um alles sauber zu haben", lässt Thomas Vondal, Tauch-Einsatzleiter, wissen.  

Um sich für die Arbeit unter Wasser fertig zu machen, wird Andreas Distelberger von einem Kollegen unterstützt.
 | Foto: Kathrin Klemm
  • Um sich für die Arbeit unter Wasser fertig zu machen, wird Andreas Distelberger von einem Kollegen unterstützt.
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Um diese Arbeit leisten zu können, braucht es reichlich an Tauchererfahrung und eine spezielle Ausbildung als Industrietaucher. "Alles in allem dauert diese rund zwei Jahre", erläutert Vondal. Er ist einer von vier Industrietauchern, die für die Verbund-Tochterfirma Lestin tätig ist und sich etwa um das Donaukraftwerk in der Leopoldstadt kümmert. Generell handelt es sich aber um einen Nischenberuf.

In ganz Österreich gibt es nur rund 20 Industrietaucher. Das liegt aber sicherlich nicht nur am Bedarf, sondern wohl auch an den körperlichen Anstrengungen. So gilt es, mit einem rund 14 Kilo schweren Helm, einem 30-Kilo-Sauerstoff Rucksack und Gewichten in die Tiefe abzusinken. Dabei muss einiges hinsichtlich Sauerstoff, Stickstoff usw. beachtet werden, um unbeschadet wieder an die Oberfläche zu gelangen. 

Arbeiten nur im Winter möglich

"Zurzeit haben wir relativ gute Bedingungen unter Wasser. Es herrscht eine Sicht von einem dreiviertel Meter bis Meter – also der Taucher sieht auch ein bisserl was beim Arbeiten", so Vondal. Weniger erfreulich sei hingegen die Temperatur des Wassers mit ca. 4 Grad Celsius. Allerdings werden die Taucher aufgrund eines Neoprenanzugs und der Arbeit unter Wasser nicht kalt. 

25 Minuten dauert ein Tauchgang bzw. die Arbeit unter Wasser.  | Foto: Kathrin Klemm
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Trotz der Temperaturen sei es aber unumgänglich, die Reinigung und Wartung in dieser Jahreszeit durchzuführen. "Im Winter führt die Donau weniger Wasser", erläutert Seidl. Dies macht es möglich, eine der sechs Turbinen trockenzulegen, abzuschalten und vom Netz zu nehmen. Während dieser Zeit übernehmen dann die anderen Turbinen die Funktionen mit.

Insgesamt dauern die Arbeiten zwischen vier und sechs Wochen. "Je nachdem, wie groß der Reparaturbedarf ist", so Seidl. So wird, nachdem die Taucher ihre Aufgaben erledigt haben, die Turbine trocken gelegt. Nach rund zwei Wochen kann die Turbine dann von Innen begutachtet und allfällige Arbeiten erledigt werden. 

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