Interview mit Nikolai
Leopoldstädter Bezirkschef über die Pläne für 2024

Alexander Nikolai ist seit rund drei Jahren Bezirksvorsteher. Für die Leopoldstädterinnen und Leopoldstädter hat er immer ein offenes Ohr. | Foto: Kathrin Klemm
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  • Alexander Nikolai ist seit rund drei Jahren Bezirksvorsteher. Für die Leopoldstädterinnen und Leopoldstädter hat er immer ein offenes Ohr.
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Von der Pratertsraße bis zum Mistplatz: 2024 wird in der Leopoldstadt ein ereignisreiches Jahr. Im Interview mit MeinBezirk.at verrät Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) die Pläne im Detail. 

WIEN/LEOPOLDSTADT. In der Leopoldstadt ist immer etwas los. Von der neuen Sport & Fun Halle über besseren Radverbindungen bis zu Diskussionen um die neue PVA-Garage am Handelskai – 2023 hat sich im Bezirk so einiges getan. Die größten Schlagzeilen hat MeinBezirk.at auf einen Blick zusammengefasst:

Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr im 2. Bezirk

Aber was steht 2024 in der Leopoldstadt an? Welche Neuerungen erwarten die Menschen im Zweiten? Das hat Bezirksvorsteher Nikolai Alexander Nikolai (SPÖ) im exklusiven Interview mit MeinBezirk.at verraten.

Neues Jahr, neue Herausforderungen. Was wird 2024 die größte sein?
ALEXANDER NIKOLAI:
Die größte Herausforderung wird die Fertigstellung der Praterstraße sein, die uns schon ein paar Monate begleitet hat. Die Radschnellverbindung ist Ende 2023 erst fertig geworden, auch die Asphaltierungen. 2024 steht noch die Gestaltung der Plätze an. Bis Ende 2024 sollen alle Arbeiten beendet sein und die Menschen dann ihre Praterstraße wieder zurückerhalten. Bis dahin gibt es noch Einschränkungen, wie bei einer Großbaustelle üblich. Aber ich bin dankbar, weil es mittlerweile kaum noch Beschwerden gibt und das Verständnis da ist. Ja, es ist eine irrsinnige Belastung für die Bewohner. Aber mir war es lieber, die Bausteller kürzer zu halten und dafür intensiver. Weil besser eineinhalb Jahre, als drei.

Wünsche und Bürgerbeteiligungen

Mit dem Umbau der Praterstraße hat sich auch die Neugestaltung des Czerninplatzes ergeben. Wie geht es hier weiter?
Wir haben alle Ideen und Wünsche der Menschen gesammelt. Das werden wir 2024 gemeinsam mit den Magistraten in eine Grobplanung gießen und präsentieren. Da wird es dann mehrere Optionen geben, die die Menschen wieder zu sehen bekommen. Dann folgt der finale Plan, mit der Umsetzung ab 2025. Der Czerninplatz soll dann im Sommer 2025 fertig sein. Dabei schauen wir uns auch die Verkehrslage rundum an, also im Bereich Franzenbrückenstraße, Untere Donaustraße und Czerningasse.

Bis Herbst 2024 sollen die Arbeiten auf der Praterstraße beendet sein. Vorübergehende Änderungen gibt es bis dahin sowohl für Autofahrende, Radelnde als auch Öffifahrende. | Foto: Kathrin Klemm
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Apropos Bürgerbeteiligung: Sind welche für 2024 geplant?
Aktuell noch nicht. Diese können aber noch entstehen. Einiges haben wir bereits mit Gesprächen abgedeckt, wie in der Novaragasse, Kleine Sperlgasse oder Josefinengasse. Anregungen kommen immer wieder direkt rein und ich schaue diese gleich zu berücksichtigen, ohne den langen Weg der Bürgerbeteiligung zu benötigen. 

Fernbusterminal bis Mistplatz

Das Großprojekt Sport & Fun Halle ist fertiggestellt. Was steht in Sachen Sport 2024 an?
Sport und Bewegung im öffentlichen Raum ist mir sehr wichtig. Es freut mich, dass der Bau der Sport Arena Wien im Zeitplan ist und diese 2025 fertig wird. Mit Ballsport und Leichtathletik erhält die Leopoldstadt dann noch mehr Potential für die Vereine und den Bezirk als ganzes.

Alles im Zeitplan heißt es beim Bau der neuen Sport Arena Wien am Handelskai. Entstehen soll ein nachhaltiges und energieautarkes Gebäude.  | Foto: Karl und Bremhorst Architekten
  • Alles im Zeitplan heißt es beim Bau der neuen Sport Arena Wien am Handelskai. Entstehen soll ein nachhaltiges und energieautarkes Gebäude.
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Gibt es Neuigkeiten zum Fernbustermnial?
Nein, gibt es nicht. Aktuell liegt das Ganze, also die Abklärung, bei der Stadt. Sobald wir neue Informationen haben, geben wir diese aber natürlich weiter. 

Wie steht es um den geschlossenen Mistplatz Zwischenbrücken? Sind Wiedereröffnung oder Neubau in Sicht?
Beim Mistplatz bin ich noch immer der gleichen Meinung. Die Menschen wollen keinen Mistplatz am Nordbahnhof, sondern die Wiedereröffnung in der Dresdner Straße. Ich habe die verantwortlichen Stellen bereits 2021 darum gebeten, die Menschen über den Stand der Dinge zu informieren. Aber das ist bis dato nicht passiert. Die Besprechungen laufen noch immer. Und ich erwarte und hoffe, dass die Stadt rasch eine Entscheidung trifft. Dabei hoffe ich auch eine vernünftige, gemeinsame Lösung. Das haben die Menschen verdient. 

Seit mehreren Jahren geschlossen ist der Mistplatz Zwischenbrücken in der Dresdner Straße.  | Foto: Kathrin Klemm
  • Seit mehreren Jahren geschlossen ist der Mistplatz Zwischenbrücken in der Dresdner Straße.
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Details zu den neuen Straßenbahnen

Bereits 2025 soll die neue Straßenbahnlinie 12 durch die Leopoldstadt fahren. Was sind die nächsten Schritte?
Für den 12er ist 2024 Baubeginn. Leider sind nicht alle damit zufrieden. Aber man kann so ein nachhaltiges Verkehrsmittel nicht aufhalten. Der 12er war bereits vor meinem Amtsantritt bereits beschlossen. Mir ist es wichtig, dass die Straßenbahn künftig noch weiter verlängert wird, damit sie große Wohngebiete und U-Bahnen anfährt. Am besten wäre es, dass der 12er bis zum Stadion fährt, was im zweiten Bauschritt nachhaltiger wäre. Weil, das ist Bezirksentwicklung, die auch nötig ist.

2023 wurden die Pläne für die neue Linie 12 präsentiert – hier Brigittenauer Ex-Bezirksvorsteher Hannes Derfler und Leopoldstadtädter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (v.l.). 2024 starten die Bauarbeiten. | Foto: Kathrin Klemm
  • 2023 wurden die Pläne für die neue Linie 12 präsentiert – hier Brigittenauer Ex-Bezirksvorsteher Hannes Derfler und Leopoldstadtädter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (v.l.). 2024 starten die Bauarbeiten.
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Wie steht es um die Verlängerung des 18er?
Beim 18er ist es ähnlich. Bereits unter dem ehemaligen Bezirksvorsteher Gerhard Kubik wurde er thematisiert. Mittlerweile konnte die Linienführung klären. Die Wiener Linien wollen 2024 die Detailplanungen präsentieren. Aber es laufen zwei Petitionen unter dem Motto „Vor meinem Haus bitte nichts bauen“. Leider gibt es viele Falschmeldungen. Ich möchte klarstellen: Parkplätze fallen nur direkt bei den Haltestellenbereichen weg. Rund zwei Drittel der Parkplätze bleiben erhalten. Auch werden keine Bäume gefällt, ganz im Gegenteil: Es werden mehr als 200 Bäume neu gesetzt. Zudem wird die Radinfrastruktur ausgebaut.

Warum ist Ihnen die Linie 18 so wichtig?
Ich bin vom 18er überzeugt. Die Straßenbahn ist das zweithöchstrangige Verkehrsmittel, dass man in den Bezirk bringen muss, um die Mobilitätswende ernst zu nehmen. Einher geht der Naturschutz. Künftig wird man nicht mehr mit dem Auto durch den Prater fahren können. Zufahren können Anrainer und Besucher dann über einen anderen Weg. Damit wird dieser Teil des Praters endlich geschützt. Wir sind jetzt politisch dafür verantwortlich, etwas zu tun. Ich möchte nicht, dass die Leopoldstadt der Mistkübel der Nation ist und alle von der Tangente über den Bezirk ausweichen. Das ist unnötig und nicht akzeptabel.

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