Landwirtschafts-Woche
Hofgespräch in Traisen steht im Zeichen des Regionalen

- Traisens Bürgermeister Herbert Thumpser, Bauer Rudolf Buchner und seine Frau Klara beim Hofgespräch.
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Bei der Woche der Landwirtschaft dreht sich alles rund um Bauernhöfe, regionale Produkte und den Austausch mit Konsumenten. NÖ-weit haben Bauernhöfe zu einem Hofgespräch geladen. Im Bezirk Lilienfeld war es Rudolf Buchner, der einen Milchviehbetrieb in Traisen führt.
TRAISEN. "Wir wollen bei den Hofgesprächen zeigen, wie Landwirtschaft wirklich funktioniert. Wir haben nichts zu verbergen. Zudem ist es wichtig aufzuzeigen, welche Probleme die Macht des Handels verursacht", so Rudolf Buchner, der den Traisner Milchviehbetrieb seiner Eltern weiterführt.
Bei der Woche der Landwirtschaft hat er durch seinen Bio Energie Hubhof geführt und erklärt, wie ein Tag hier abläuft. "Wir haben insgesamt 75 Milchkühe – das sind unsere "Mitarbeiterinnen". Zweimal täglich müssen sie gemolken werden."

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Hinzu kommen noch die Aufgaben, die auf der Weide und den Feldern zu machen sind. "Im Frühjahr beginnen wir damit, den Müll zu sammeln und die Wiesen zu räumen sowie zu ebnen. Unsere Jungtiere und die, die bald abkalben, kommen dort hinaus. Die restlichen Kühe werden zur Alm hinaufgeführt."
Im Herbst beginnt dann die Mais- und Heuernte. Und, nicht zu vergessen, jene Arbeit, die man schon von weitem riechen kann: Das Wegbringen der Gülle.
Harte Arbeit auf dem Hof
Das Leben als Landwirt ist kein Zuckerschlecken. Der Traisner hat das früh festgestellt. "Es ist harte Arbeit. Ohne die Unterstützung meiner Familie wäre es auch kaum möglich, den Betrieb so weiterzuführen."
Kein Wunder also, dass die Zahl der Milchviehbetriebe in NÖ Jahr für Jahr sinkt. #%Dennoch ist die Weiterführung des Traisner Landwirtschaftsbetriebes so gut wie gesichert. Rudolf und Klara Buchner haben drei Töchter und einen Sohn. Zwei der Mädchen besuchen bereits eine Landwirtschaftsschule.

- Rudolf Buchner bei seiner Ansprache
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Regional kaufen zahlt sich aus
Eben weil es so viel Arbeit ist, legen die Traisner Landwirte großen Wert darauf, auch regional zu kaufen. Zwar hat Qualitätslandwirtschaft aus der Region ihren Preis, aber auch ihren Wert.
Eine WIFO-Studie aus dem Jahr 2020 bestätigt, dass schon eine kleine Änderung des Einkaufsverhaltens große Wirkung hat: Werden monatlich fünf Euro pro Haushalt mehr in regionale Lebensmittel investiert, schafft das in NÖ rund 770 zusätzliche Arbeitsplätze.
"Eine klare Herkunftskennzeichnung, der die Konsumenten vertrauen können, bietet Orientierung und führt dazu, dass der Absatz heimischer Lebensmittel angekurbelt wird“, ist Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ, überzeugt.
Mehr zum Bio Energie Hubhof
Der Traisner Milchviehbetrieb wurde 1998 umgebaut und modernisiert. 2006 gab es dann einen Zubau für Kälber. 2010 haben die Buchners dann ihr Haus dazugebaut und den Bio Energie Hubhof gegründet. 2017 wurden Photovoltaikanlagen installiert und 2018 kam der Pferdestall dazu. Jetzt, 2021, haben sie alles auf das Tierwohl gesetzt und den Auslauf nochmals vergrößert.
Zur Sache
Im Bezirk Lilienfeld gibt es 600 Betriebe, die von der Landwirtschaft leben. Etwa die Hälfte davon sind Bio-Betriebe. In NÖ gab es 2020 genau 4143 Milchbetriebe. Die Zahl sinkt jedes Jahr weiter.
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