Lilienfelds Landwirten geht das Wasser aus
BEZIRK LILIENFELD. "Viele Landwirte im Bezirk Lilienfeld wissen derzeit nicht, wie sie ihre Tiere im Winter füttern werden". Diese Aussage stammt von einer Frau, die es wissen muss: Bezirksbäuerin Veronika Heinz.
Klimawandel ist Fakt
Sie will damit keine Panik verbreiten, sondern Tatsachen auf den Tisch legen. Und der Wassermangel in Lilienfelds Natur ist eine Tatsache. "Wir erleben nun seit mehreren Jahren in Folge, das Wasser, dieses kostbarste Gut, zur Mangelware wird", so Veronika Heinz. "Extrem trockene Sommer wie wir ihn heuer und vergangenes Jahr erlebten, zwingen viele Landwirte in der Region, sich Gedanken um ihre Existenz zu machen", berichtet die Bezirksbäuerin.
Existenzen bedroht
Der erste Schnitt auf den Weiden fiel sehr gering aus, der zweite fiel komplett aus. "Viele Bauern müssen jetzt schon die spärlichen Vorräte heranziehen, die eigentlich für den Winter vorgesehen waren, Heuzukäufe stehen an der Tagesordnung. Eine Situation, die vielen Landwirten schlaflose Nächte bereitet", so Veronika Heinz, die auch Veränderungen vorschlägt, die regional machbar sind.
"Wiese statt Asphalt"
Dass wir Lilienfelder den Klimawandel nicht aufhalten können, ist der Bezirksbäuerin klar. "Aber funktionierende Ökosysteme können wir wieder herstellen. Produktive Flächen dürfen nicht Straßen und Wohnungsbau zum Opfer fallen. Sie sind die Lebensgrundlage vieler Insektenarten", mahnt sie.
Schädlinge leben auf
Einer, der sich in geschwächten Bäumen richtig wohl fühlt und durch die Dürre weiter ausbreiten kann, ist der Borkenkäfer. "Die trockenen Sommer und die fehlenden Niederschläge gehen nicht spurlos an unseren Wäldern vorüber und es ist weiterhin höchstes Augenmerk auf den Zustand der Wälder zu legen", erklärt Lilienfelds Forstsekretär Johann Haas auf Nachfrage der Bezirksblätter. "Die Bewältigung der Schadholzsituation im Bezirk (Windwurf und Schneebruch) forderte im Frühjahr und Sommer alle vorhandenen Arbeitskapazitäten unserer Waldbesitzer. Aktuell ist ein Großteil dieser Schäden bewältigt, aufgrund der laufenden Aufarbeitung und Holzabfuhr aus dem Wald zu den Sägewerken. Bis jetzt ist die Borkenkäfersituation im Bezirk überschaubar", berichtet Haas, dass das schlimmste Szenario derzeit (noch) nicht eingetreten ist.
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