Kirche in Lilienfeld
Zwei Hexen "kämpfen" gegen den Irrglauben
Jeder, der nicht katholisch war, musste berichtigt werden. Und zwar von Lilienfelds Stangentaler Hexen.
LILIENFELD. Diese Geschichte spielt in Lilienfeld am Kalvarienberg. Zwei Außenstiegen führen zur Grab-Christi-Kapelle. Diese befindet sich in einer größeren Nische, welche von einem speziellen Eisengitter abgeschlossen wird. Hier wachen die Stangentaler Hexen.
Für Recht und Ordnung
Im oberen Bogenfeld des Gitters befindet sich ein Spiralmuster. Bei genauerer Betrachtung erkennt man in den zwei großen Spiralen die Darstellung von Hexen.
"Es waren keine richtigen Hexen. Diese hexenformartigen Spiralen hatten nur jenen Zweck, die Menschen von ihrem Irrglauben zu befreien", erzählt Heinz Eppensteiner, Alt-Obmann vom Bezirksmuseum Lilienfeld.
"Als Irrglaube galt alles, was nicht dem katholischen Glauben entsprach. Also auch evangelisch. Alles."
Diese symbolischen Hexen hat man vor allem mit der Tätigkeit des Abtes Matthäus Kolweiß in Verbindung gebracht. Er war derjenige der den Kalvarienberg eingeweiht hatte. Seine Aufgabe war es auch, die Protestanten in die katholische Kirche zurückzuführen, also die Irrlehre zu bekämpfen.
Von dieser und noch weiteren historischen Geschichten, erfährt man beim Lilienfelder Kulturrundgang. Dieser wurde vom Fremdenverkehrsverein erschaffen und wird vom Bezirksheimatmuseum unterstützt.
Beginnen und enden tut die 2 1/2 stündige Reise beim Stift Lilienfeld.
Die Hexe vom Sulzbichl
In Sulzbichl bei unseren Bezirksnachbarn gibt es zwar keine "eisernen Hexen". Dafür soll ich eine richtige Hexe gewohnt haben. Wenn man von Puchenstuben über den Sulzbichl zum Trefflingfall hinabwandert, sieht man linker Hand ein sauberes Häuschen mit blanken Fenstern, netten Gartenwegen und hübschen Blumen.
Hier soll einmal eine richtige Hexe gewohnt haben, wenn man den Erzählungen aus vergangener Zeit glauben darf. Sie soll die Bewohner des Ortes verhext haben, wenn sie ihr zu nahe gekommen waren.
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