Wallner vom "Ultra-Virus" befallen
Läufer des ASKÖ Hainfeld konnte voll an seine Grenzen mit und hat noch lange nicht genug davon.
BEZIRKSBLÄTTER: Du hast mit dem Bewerb "24 Stunden Burgenland Extrem" deinen bisher härtesten Bewerb absolviert. Neben der Streckenlänge von 120 Kilometern kam auch noch das extreme Wetter erschwerend hinzu. Wie hast du die fast zwölf Stunden miterlebt?
WOLFGANG WALLNER: "Die 120 Kilomter waren eine Herausforderung für mich. Noch nie bin ich eine so lange Distanz gelaufen. Ich wollte so einen Ultrabewerb unbedingt einmal machen. Gleich vom Start weg hatten wir sehr starken Gegenwind. Der begleitete uns rund 40 Kilometer lang. In Ungarn war der Radweg teilweise spiegelglatt, wodurch das Laufen dort unmöglich war. Da wir zu diesem Zeitpunkt nur mehr zu zweit waren, entschlossen wir uns auf der Hauptstraße weiter zu laufen. Dies war natürlich sehr gefährlich da es noch finster war, zum Glück hatten wir die Stirnlampen.
Kurz vor Apetlon begann es zu regnen, besser gesagt zu schütten. Das Wasser lief mir bei den Laufschuhen wieder raus. Bei der ersten fixen Labstelle nach 63 Kilometer kurz Trinken und Essen nachgefüllt, und schon ging es weiter.
Nach Podersdorf kam auf einmal der Winter. Noch nie habe ich so große Schneefllocken gesehen, binnen kurzer Zeit waren 25 Zentimeter Schnee auf der Straße. Doch aufhören kam nie in Frage."
Was war für dich das härteste an diesem Rennen?
"Ganz bestimmt die Kälte, denn ich habe teilweise meine Finger gar nicht mehr gespürt. Die 120 Kilometer waren überhaupt kein Problem für mich. Wie hart das Rennen war, zeigt die Tatsache, dass von 1.200 Startern nur 124 ins Ziel kamen."
Was hast du während des Laufes ernährungsmäßig zu dir genommen?
"13 Riegeln, 6 Gels, 3 Packungen Mannerschnitten, Suppe, 10,5 Liter isotonisches Getränk, 2 Liter Tee und 3 Red Bull. Und am Abend war ich dennoch um vier Kilo leichter."
Wie waren die Tage nach dem Bewerb?
"Am nächsten Tag habe ich bereits wieder einen lockeren 2-Stundenlauf über die Piestinger Berge gemacht. Eigentlich fast unglaublich, aber ich habe die Tage darauf ganz normal weiter trainiert. Und zusätzlich waren wir noch die Woche darauf Langlaufen in der Ramsau. Das ist sicher auf mein hartes Training im Winter mit rund 200 Kilometer pro Woche zurückzuführen."
Welche Erfahrung nimmst du aus diesem Lauf mit?
"Es ist schon super wenn man an seine Grenzen gehen kann. Eine solche Distanz läuft man nicht nur mit den Beinen, sondern vielmehr mit dem Kopf. Man lernt immer positiv zu denken. Ich glaube das war auch der Schlüssel zum Erfolg. Und so konnte ich den Lauf als Gesamtzweiter in einer Zeit von 11:07 Stunden beenden."
Willst du jetzt öfters an solchen Extrembewerben teilnehmen?
"Auf jeden Fall möchte ich im Sommer den Dirndltal Extrem mit 111 Kilometern mit 5.000 Höhenmeter machen. Vielleicht laufe ich heuer noch einen 6-Stundenlauf."
Was sind nun deine nächsten Ziele?
"Im April werde ich die Österreichischen Meisterschaften im Marathon in Linz bestreiten. Auch die Berglaufmeisterschaften beim Ötscher Ultramarathon sind eingeplant, somit wird mir bestimmt nicht fad."
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