Alexander Hölzl
Pionierarbeit geleistet

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Leondinger Multimedia Agentur Visual Kings e.U. blickt auf 20-jähriges Bestehen zurück. Firmenchef Alexander Hölzl im Interview.

Welche Dienstleistungen bietet Visual Kings an/In welchen Branchen sind Sie tätig?
Hölzl: Die Wurzeln von Visual Kings liegen in der Filmproduktion, im digitalen Marketing und im Grafiksowie Webdesign. Zu den Kern-Kompetenzen zählen aber auch Content Creation, Storytelling, Community Management, Fotoproduktion und PR, wobei ich schon Social Media Marketing betrieb, als es den Begriff noch nichtmal gab.

Zurück zum Anfang: Was trieb Sie dazu sich selbstständig zu machen?
Filme drehen, Regie führen und Geschichten erzählen zu können. Aber auch das Schauspielen, ohne mich dem grausamen Prozess eines Castings aussetzen zu müssen. Ich erkannte schon früh, dass eine Anstellung nicht das Richtige für mich war. Ich bin ein sehr passionierter, perfektionistisch veranlagter Mensch – da waren derartige Hierarchien stets hinderlich. Als Art Director und Marketingleiter habe ich einige Firmen mit aufgebaut. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr einsah, für den hohen Lebensstandard anderer zu arbeiten. Vielleicht war es auch ein Problem mit Autoritäten, wenn ich merkte, dass der Chef weniger Know-How hat, wie ich.

Welche Pionierarbeit haben Sie seit 2001 geleistet?
2006 war „Paradise Island“ die erste fiktionale Web-Serie im deutschsprachigen Internet. Zwei Staffeln, gedreht im weit entfernten Puerto Vallarta, Mexiko, mit dem Soundtrack von ReggaeIkone Errol Blackwood, mit dem ich seit damals gut befreundet bin. Wir schafften online, für damalige Verhältnisse, lange vor Netflix & Co., unglaubliche 1.400.000 Views pro Folge. Die Premiere fand, mit Konzert von Errol, den wir aus Kanada einflogen, in der PlusCity statt, wo der Cast mit Jeep durch das Shoppingcenter fuhr. 2011 gewann ich die Ausschreibung für einen globalen Kinospot von Oikocredit, auf der Donau Universität Krems, auf der ich zu dieser Zeit das Master-Studium TV & Film Produktion absolvierte. Das Auswahlgremium um Barbara Stöckl, Renata Schmidtkunz und Alexander Goebel entschied sich für meinen etwas anderen Zugang. Statt auf einen kostenintensiven Dreh in Entwicklungsländern kreierte ich den animierten Kurzfilm „Valley of Life“, in dem ich retrospektive Stilmittel aus dem Vorspann von „Es war einmal … der Mensch“ mit modernem App-Look wie „Pocked God“ kombinierte. 2014 kam dann die postapokalyptische Web-Miniserie „After Hell“ – mit internationalem Cast wie Dirk Benedict (A-Team) und Richard Hatch (Die Straßen von San Francisco), die erstmals seit „Kampfstern Galactica“ wieder gemeinsam vor der Kamera stehen sollten. Ein perfektes, crossmediales Marketingkonzept, das uns an die Spitze der weltweiten Pre-Productions auf der International Movie Database (IMDb) und in so ziemlich jedes österreichische, deutsche, britische und amerikanische Print- und Onlinemagazin brachte. Eine intensive, verrückte Zeit. Anders als viele andere WebTV-Produktionen dieser Ära wollte ich mich, trotz extrem großer Fanbase, nicht ausschließlich auf die Finanzierung durch Crowdfunding verlassen, sondern setzte auf eine Teaser-Finanzierung mit ausgewählten Wirtschaftspartnern, den ich auf der MIPTV in Cannes präsentiert hätte. Eine gute Entscheidung, denn sämtliche unsere unmittelbaren Mitbewerber scheiterten. Letztendlich kam „After Hell“ durch den plötzlichen Tod von Richard zum Erliegen.

Wie hat sich die Branche in den letzten 20 Jahren verändert?
Die Quantität an digitalen Inhalten. Heute reicht es nicht mehr, qualitativ guten Content zu produzieren. Du brauchst ein wirksames Konzept und ein Werbebudget, um diesen in den Kanälen deiner Zielgruppe sichtbar zu machen. Ohne Partnerschaften wie mit YouTube, Facebook, Instagram und TikTok, die deine Seiten featuren, sowie Workarounds wie einen eigenen, gut besuchten Blog, gehen selbst der beste Post und das beste Video im Sumpf des Algorithmus unter.

Was ist die drei wichtigsten Meilensteine in der Firmengeschichte?
Die Kooperation mit Sony Professional und die erste Sony PMW-F55 CineAlta in Österreich – eine der bahnbrechendsten und besten Kameras für hochwertige 4K Kinoproduktionen.
Die Zusammenarbeit mit der legendären, italienischen Kult-Fahrrad-Marke Bianchi, für die wir das deutschsprachige Social Media Marketing, Übersetzungen, aber auch einige Foto- und Videoproduktionen machen. Ich war offizieller Speaker auf der Eurobike 2021, der weltweiten Leitmesse der Fahrradindustrie mit 18.770 Fachbesuchern und 13.424 Konsumenten aus 68 Nationen. Ich referierte auf der Hauptbühne über effektives Social Media Marketing, über Content Creation und digitale Erfolgsmessung für Bike-Brands, Komponentenhersteller, Distributoren sowie für Shops, vor LivePublikum und mehreren tausend Livestreaming-Zusehern.

Welche Zahlen stehen für das Wachstum der Firma zwischen 2001 und 2021?
Meine Kunden engagieren mich. Sie wollen meinen Stil und von mir betreut werden, nicht von wechselnden Mitarbeitern oder Lehrlingen. Visual Kings besteht aus mir und meiner Partnerin Ramona von Bassewitz. Wir wollten und wollen nicht expandieren.
Wir haben sehr, sehr treue, regionale, nationale und internationale Kunden, wobei sich die Anzahl. In den letzten Jahren verzehnfacht hat, worauf wir auch sehr stolz sind.

Der Markt unterliegt stetigen Veränderungen: In welchem Segment sehen Sie besondere
Chancen in der Zukunft?

Die Digitalisierung hat in diesem und im letzten Jahr vielen Firmen buchstäblich die Existenz gerettet. Markenaufbau und Markenpflege im Internet sollte für jeden Gewerbetreibenden im Zentrum der strategischen Planung stehen. Nicht nur, um standortungebunden erfolgreich zu sein, sondern auch um die neuentdeckte Regionalität zu fördern. Die bereits genannte Quantität an digitalen Angeboten bringt einen höheren qualitativen Anspruch der Zielgruppe mit sich. Diesen in einen messbaren Return-of-Investment umzuwandeln, trennt die Spreu vom Weizen. Das ist auch gut so, denn schlechte Agenturen, Coaches, Digitalexperten und Influencer gibt’s mittlerweile wie Sand am Meer.

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Foto: Cityfoto
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