„Projekt Industrie“:
Caritas öffnet Jugendlichen Tor zum Arbeitsmarkt
„Projekt Industrie“ der Caritas OÖ ermöglicht Jugendlichen mit handwerklichem Geschick, aber schulischen Lernschwierigkeiten, eine vollwertige Berufsausbildung am ersten Arbeitsmarkt.
LINZ-LAND. In den Partner-Betrieben wie Trumpf, starlim-sterner, Rosenbauer oder Wacker Neuson absolvieren derzeit 49 Jugendliche ihre Ausbildung. Begleitet werden sie dabei zusätzlich von sechs Caritas-Mitarbeitern. Gemeinsam mit dem Sozialministeriumservice Landesstelle OÖ, welche das Projekt finanziert, und den Partnerbetrieben wurde vor kurzem das zehnjährige Bestehen gefeiert. „Angefangen haben wir vor zehn Jahren mit drei Partnerbetrieben. Heute kooperieren wir mit insgesamt zwölf Unternehmen“, so Edgar Gratzer, Leiter der Abteilung Ausbildung in der Caritas.
Eine Win-win-Situation
Betriebe haben den Vorteil, wenn sie den Jugendlichen eine Chance geben, dass die Fluktuation nach erfolgreicher Ausbildung viel geringer ist, als bei anderen Lehrlingen. Trumpf-Lehrlingsausbildner Thomas Brückl ergänzt: „Und die Motivation ist oft ein Stück weit höher als bei regulären Lehrlingen.“ Einer von diesen Lehrlingen ist Pascal Buchegger aus Hörsching. Er hat vor vier Jahren bei Wacker Neuson seinen Traumjob gefunden. „Die Arbeit mit und bei den Maschinen, dreckig zu werden und herumzuschrauben ist genau mein Ding.“ Der junge Mann fand im „Projekt Industrie“ eine Chance, die er mit Unterstützung der Caritas erfolgreich nutzen konnten. Wie Buchegger haben seit Projektstart schon 126 Jugendliche unter anderem in den Bereichen Metallbearbeitung, Lackierer, Elektrotechnik, Betriebslogistik oder Applikationstechnik eine Ausbildung absolviert.
Vertrauen ist die Basis
73 Prozent der Absolventen des Caritas-Projekts sind in den Partnerbetrieben geblieben. Sabrina Schauer, Lehrlingsausbildnerin bei Wacker Neuson, erzählt aus der Praxis, die auch mal anstrengend sein kann: „Es gibt nicht immer nur einfache Situationen, aber wir wachsen dadurch. Wir sehen klar die Vorteile und begleiten auch während der ‚Tiefs‘ weiter und schauen, dass die Jugendlichen selbständig werden.“
Auch die Lehrlinge lernen in der Ausbildungszeit, welche Beiträge sie leisten können, dass ihr beruflicher Weg erfolgreich wird. Robin Wallner, der bei Trumpf Metallbearbeitung lernt, machte die Erfahrung: „Wenn man Fehler macht, dann muss man einfach wieder aufstehen und weitermachen. Es braucht Zielstrebigkeit.“
Klare Zielgruppe
"Projekt Industrie" richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf in einzelnen Fächern (SPF) aufweisen, eine allgemeine Sonderschule besucht haben, eine Minderung der Erwerbsfähigkeit von mind. 30 Prozent oder den Bezug einer erhöhte Familienbeihilfe nachweisen können. Sie können sich beim Jugendcoaching oder bei der CARITAS anmelden, die dann die weitere Koordination übernimmt.
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