Kopfweh und Migräne : Was hilft wirklich?
Etwa 200 verschiedene Sorten von Kopfweh gibt es. Diese reichen von Spannungskopfweh und dem stechenden Cluster-Kopfschmerz bis hin zur Migräne.
Migräne ist eine spezielle Form von Kopfweh. „Sie entsteht durch eine Art Fehlsteuerung der Blutgefäße im Gehirn“, sagt Wolfgang Ziegler, Allgemeinmediziner aus Kremsmünster. Anders als beim Kopfweh erkennt man die Migräne an Symptomen wie Augenflimmern, Müdigkeit und Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Auch die sogenannte „Aura“, wenn der Betroffene nur noch die Umrisse von Personen erkennen kann, gilt als Vorzeichen.
Bei Auftreten der Beschwerden ist Ruhe besonders wichtig
Tritt Migräne auf, so helfen neben speziellen Medikamenten vor allem Bettruhe im verdunkelten Zimmer und ausreichende Flüssigkeitszufur in Form von Tee und Elektrolytgetränken. Auch bei Kopfschmerzen sollte man vorrangig für Ruhe sorgen. Hier können kühle Umschläge und bei manchen auch Koffein helfen. Leichte Schmerzmittel dürfen eingenommen werden, um vor stärkerem Kopfweh zu schützen. Bezüglich Medikamente sei es laut Ziegler aber wichtig, einen Mittelweg zu finden. Einerseits kann die frühzeitige Einnahme größere Schmerzen verhindern, andererseits kann ein zu häufiger Einsatz oder gar Missbrauch wiederum zu Kopfschmerzen führen. Der Experte rät, durch Selbstbeobachtung gezielt herauszufinden, ob und welche Hausmittel helfen. Ziel ist es, selbst zu erkennnen, wann Medikamente notwendig sind und wann nicht. Klassische Hausmittel sind neben Ruhe und genügend Flüssigkeit zum Beispiel Kräuterzubereitungen in Form von Tee oder Tropfen. Hier beraten Ärzte und Apotheker, welche Kräuter geeignet sind. Faktoren wie Stress, Lärm, Schlafentzug, Nikotin, Wetterfühligkeit und Hormonschwankungen können Kopfweh und Migräne außerdem begünstigen.
Kopfweh und Migräne vorbeugen
Vorbeugend können Entspannungstechniken wie Yoga, Muskelentspannung und leichter Ausdauersport wirken. Auch Ernährung spielt eine Rolle, insbesondere Überempfindlichkeiten gegen Histamine, Glutamate oder Serotonin, enthalten in Rotwein, Schokolade und Käse. Ob man auf solche Faktoren reagiert, kann in Form eines Kopfschmerzkalenders herausgefunden werden. Dabei soll der Patient notieren, was er zu sich genommen hat, bevor es zum Kopfweh oder zur Migräne kam. „Dies ist oft der Schlüssel zum Erfolg,“ sagt Ziegler.
Selbsthilfegruppe "Kopfweh"
Zusätzlich Hilfe bietet die Selbsthilfegruppe "Kopfweh" mit Informationen rund um die Beschwerden, Fachvorträgen, Gesprächen und Austauschmöglichekiten mit anderen Betroffenen. Mehr Informationen über die Gruppe gibt es unter: sghkopfweh.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.