Hinweise erbeten
Brandstiftung bei geplanter Asylunterkunft in Linz

Am Sonntag gegen 18 Uhr musste die Feuerwehr in die Lunzerstraße ausrücken. Dort gelagerte Holzbauteile für eine geplante Asylunterkunft brannten. Das Landeskriminalamt ermittelt nach dem Tatbestand der Brandstiftung. | Foto: fotokerschi.at
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  • Am Sonntag gegen 18 Uhr musste die Feuerwehr in die Lunzerstraße ausrücken. Dort gelagerte Holzbauteile für eine geplante Asylunterkunft brannten. Das Landeskriminalamt ermittelt nach dem Tatbestand der Brandstiftung.
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Bislang unbekannte Täter steckten am 4. März gegen 18 Uhr am Gelände des ehemaligen Bahnhofs Kleinmünchen bereitgestellte Fertigteile in Brand. Die Fertigteile in Holzriegel-Bauweise wurden dort gelagert und waren für die Errichtung einer Asylunterkunft vorgesehen.

LINZ. Die Täter legten am Boden zumindest an zwei Stellen Feuer. Dadurch wurden die auf der Baustelle gelagerten Fertigteile beschädigt. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Linz waren zur Brandbekämpfung vor Ort. Die gelagerten Fertigteilwände mussten zur Brandbekämpfung auf dem Gelände verteilt werden.

Polizei bittet Bevölkerung um Hinweise

Aufgrund der deutlichen Spurenlage im Hinblick auf Brandstiftung wurden die Ermittlungen vom Landeskriminalamt OÖ übernommen. Die Polizei ersucht um Hinweise aus der Bevölkerung. Diese nimmt jede Polizeidienststelle entgegen oder beim Dauerdienst des Landeskriminalamtes OÖ unter der Nummer: 059133 40 3333.

Die Asylunterkunft befindet sich aktuell im Bau.  | Foto: fotokerschi.at
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SPÖ kritisiert "Drüberfahr-Mentalität" des Landes OÖ

Bürgermeister Klaus Luger und Landtagspräsident Peter Binder (beide SPÖ) verurteilen den Anschlag in einer Aussendung: „Auch wenn die Täter und ihre Motivlage noch unbekannt sind, so ist doch davon auszugehen, dass hier ein Zusammenhang mit der Unterbringung von Asylwerbern in der Lunzerstraße besteht“, so Luger, „ich spreche mich deutlich gegen jegliche Radikalisierung und Gewalt in unserer Stadt aus, egal, von wem sie begangen werden.“ Binder plädiert jedoch auch auf ein Ende der "Drüberfahr-Mentalität" seitens des Landes OÖ. Die "Ohnmacht der Bürgermeister nähre die Unzufriedenheit und den Frust der Bevölkerung", so der Landtagspräsident. Zuvor hatte sich Luger bereits gegen eine Unterbringung von weiteren Asylwerbenden in Linz ausgesprochen.

FPÖ: "Drüberfahren muss ein Ende haben"

Ähnlich liest sich das Statement des Linzer FPÖ-Stadtrates Michael Raml. Auch er spricht sich nach wie vor gegen die Errichtung einer Asylunterkunft in Linz aus. Gewalt lehne er jedoch "kategorisch ab". Linz habe "bereits jetzt zu viele Integrations- und Sicherheitsprobleme". Auch er kritisiert, dass die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Die Anwohner seien "über Nacht von der Errichtung eines Quartiers in ihrem Wohnviertel überrascht worden". Das verstärke den Unmut. "Dieses Drüberfahren muss ein Ende haben", betont Raml.

Hattmannsdorfer verurteilt Brandanschlag

ÖVP-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer verurteilt den Brandanschlag. Gewalt, Hass und derartig radikale Maßnahmen seien niemals die richtige Lösung in der kontroversen Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen, schreibt Hattmannsdorfer in einem Posting. Oberösterreich bekenne sich jedoch zu einer dezentralen Unterbringung von Asylwerbenden in kleinen Quartieren. Oberstes Ziel sei aber "die Reduktion des Zustroms illegaler Migranten nach Österreich".

Grüne: "Kein Platz für Gewalt in unserer Stadt"

"Unabhängig davon, wie man zu dem Standort Lunzerstraße steht, ist es ein verheerender Akt, wenn auf eine bevorstehende Unterkunft für asylsuchende Menschen ein Brandanschlag verübt wird. Das darf in unserer Stadt keinen Platz haben", so Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne). Die Grüne Landtagsabgeordnete Ines Vukajlović sieht darin eine unmissverständliche, offen drohende Botschaft: „Sie lautet nicht nur, wir wollen euch hier nicht. Sie lautet auch, ihr seid hier nicht sicher“, betont Vukajlović.

Möglicher Fall für Landessicherheitsrat

Extremismussprecherin und Landttagsabgeordnete Anne-Sophie Bauer weist auf ein Rechtsextremismus-Problem in Oberösterreich hin und warnt: "Es ist zu verhindern, dass auf eine solche Brandlegung noch schlimmere Gewaltexzesse folgen.“ Sie empfiehlt hier den Landessicherheitsrat einzuberufen.

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