Story der Woche
Das Auto mit ganz Linz teilen

StadtRundschau-Redakteur Andreas Baumgartner traf sich mit tim-Kundenbetreuer Albin Dornstädter und setzte sich ans Steuer eines VW E-Golf. | Foto: BRS
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Das eigene Auto für den Klimaschutz aufgeben? Die StadtRundschau testete mit dem tim-Carsharing eine der möglichen Alternativen in Linz.

LINZ. Flüsterleise ist sie – die Zukunft der Mobilität in der Stadt. Ich sitze am Steuer eines VW E-Golf und bin überrascht von der Power des vollelektrischen Gefährts. Von der roten Ampel weg biege ich auf die Autobahn. Ich beschleunige, rund 160 PS drücken mich in den Fahrersitz – im Ohr nur den Fahrtwind und das Rauschen des Asphalts.

E-Auto für Einkauf oder Wochenende

Wer so eine leise Spritztour selbst erleben möchte, leiht sich in Linz sein E-Auto einfach aus. Seit 2019 erleichtert das Mobilitätsangebot "tim" der Linz AG den Abschied vom Privatauto. tim-Nutzer buchen ihr Auto vorab im Internet. Für eine dreistündige Einkaufsfahrt fallen 18 Euro an. Wer den E-Golf ein ganzes Wochenende nutzen will, bezahlt dafür 120 Euro. Dazu kommen 84 Euro Grundgebühr im Jahr. Dafür entfallen Tankkosten, Versicherung, Wartungskosten, Pickerl und Vignette des Privat-Pkw. Vor der ersten Ausfahrt melden sich Interessierte im tim-Servicecenter in der Wiener Straße an. Bevor ich meinen digitalen Autoschlüssel in Form der tim-Karte ausgehändigt bekomme, gehe ich mit Kundenbetreuer Albin Dornstädter die Nutzungsvereinbarungen durch.

Neunmal rund um den Globus

"Gehe mit dem Fahrzeug so um, als wenn es dein eigenes wäre", fasst er den Umgang mit den Mietautos zusammen. Nach den Formalitäten buchen wir gemeinsam den E-Golf – die Buchungsplattform erklärt sich fast von selbst –, ein paar Wischer am Smartphone und das Fahrzeug gehört für die nächsten zwei Stunden mir. Nach kurzer Schulung an der Ladestation dreht Dornstädter mit den tim-Neukunden eine Runde im E-Mobil. 5.735 Fahrten verzeichnete das Mobilitätsangebot bis Ende März. Mit den bisher gefahrenen 370.000 Kilometer legten die 34 tim-Fahrzeuge mehr als neun Erdumrundungen zurück. Die Stationen an zentralen Punkten in der Stadt werden laufend ausgebaut.

"Wir könnten alle tim-Stationen jederzeit um zwei E-Autos erweitern", erklärt Dornstädter, dass der Fuhrpark bei Bedarf vergrößert werden kann. Von Verbrennungsmotor und eigenem Pkw verabschiedet sich Linz nur langsam. Bislang sind nur ein Prozent der gemeldeten Pkw in der Stadt E-Autos. Die Tendenz ist jedoch steigend: Mehr als ein Drittel der Anmeldungen erfolgte 2020.

Carsharing als Klimaschutzbeitrag

"Das Hauptproblem, das unsere Städte und unsere Umwelt belastet, ist die Überbelegung mit Fahrzeugen", sagt Cristina Olaverri-Monreal, Lehrstuhlinhaberin für Nachhaltige Transportlogistik 4.0 an der Johannes Kepler Universität. Für sie liegt die Lösung des Problems in einem verantwortungsvolleren Konsum. Dazu zähle eben auch das Elektro-Carsharing, das für die Nutzer eine „Reduzierung der Kraftstoff-, Versicherungs- und Parkkosten bringt", so Olaverri-Monreal. Um die Akzeptanz der E-Mobilität zu erhöhen, sei ein Ausbau der Ladeinfrastruktur Voraussetzung, so die Forscherin. Da ein Elektro-Antrieb nicht automatisch klimafreundlicher sei, forsche die wissenschaftliche Gemeinschaft bereits an Alternativen. Vielleicht tankt Linz bald mit Sonnenenergie erzeugten Wasserstoff in seine Fahrzeuge.

tim-Carsharing

• Seit 2019 betreibt die Linz AG mit tim ein stationäres Carsharing-System. Nutzer buchen vorab im Internet ihr E-Auto oder einen konventionellen Mietwagen.
• Vor der ersten Buchung ist eine Anmeldung im tim-Servicecenter in der Wiener Straße nötig. Dort erhält man neben seiner tim-Karte auch gleich eine Einschulung.
• Die Abrechnung erfolgt stundenweise. Die ersten zwei Fahrstunden kosten fünf Euro. Danach steigt der Preis auf acht Euro pro Stunde. Es gibt auch einen Tagestarif oder eine Wochenend-Pauschale.
• Hinzu kommen 15 Euro Anmeldegebühr und monatlich sieben Euro Servicepauschale.
• Die Nutzung ist auch im europäischen Ausland erlaubt. Strom tanken ist an allen Ladestationen des Bundesverbandes Elektromobilität Österreich (BEÖ) gratis möglich.
• Alle Infos im Internet auf tim-oesterreich.at/linz

StadtRundschau-Redakteur Andreas Baumgartner traf sich mit tim-Kundenbetreuer Albin Dornstädter und setzte sich ans Steuer eines VW E-Golf. | Foto: BRS
Eine Stunde oder doch gleich für das ganze Wochenende? Das Buchungssystem der tim-Fahrzeuge ist recht flexibel. | Foto: Baumgartner/BRS
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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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Das Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelt
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