Dach über dem Kopf

"Dük" bekommt PV-Anlage, sucht aber weiterhin Stellplatz

Seit Frühling diesen Jahres sucht das vierte "Dük – Dach über dem Kopf" einen Stellplatz und möchte einer wohnungslosen Person den Schritt zurück in ein geregeltes Leben ermöglichen. Die Suche ist zwar noch nicht abgeschlossen, dafür versorgt sich der Witterungsschutz künftig selbst mit Strom.

LINZ. Im September bauten die Schülerinnen und Schüler der HTL 1 Bau & Design das vierte "Dük - Dach über dem Kopf" auf, das wohnungslosen Menschen zuerst und nicht zuletzt ein Zuhause bietet (Die BezirksRundSchau berichtete). Wie sich zeigt, hat sich die Promotion-Aktion bezahlt gemacht: Künftig unterstützt auch die Energie AG das Sozialprojekt. "Mit der Kooperation heben wir die 'Dük' auf das nächste Level", freut sich Projektinitiator Martin Lumetzberger von der Kolpingsfamilie Linz. Geplant sei, Photovoltaik-Anlagen auf den "Dük" zu montieren, damit die Bewohnerinnen und Bewohner ihr Handy aufladen können und ein kleines Lämpchen im Innenraum leuchtet. Bislang gab es keine Stromversorgung. "Anstelle der traditionellen internen wie externen Weihnachtsgeschenke möchten wir als Unternehmen statt vieler kleinerer Beträge einen größeren Betrag für den Zusammenhalt in der Gesellschaft leisten", erklärt Energie AG-Geschäftsführer Leonhard Schitter. Langfristig wolle man das Sozialprojekt mit bis zu 50.000 Euro unterstützen.

Stellplatz weiterhin gesucht

Zwar sei seit September Bewegung in die Sache gekommen, das vierte "Dük" suche aber immer noch einen Stellplatz. Lumetzberger verrät, dass es konkrete Angebote gebe, eine fixe Zusage aber noch fehle. Geeignet seien schon Flächen, die die Hälfte eines regulären Parkplatzes einnehmen. Lediglich Sanitäranlagen sollte in der Nähe sein. Eine wohnungslose Person, die den zwei Mal zwei Meter großen Witterungsschutz gerne nutzen möchte, gebe es seit Längerem.

Lehrlinge der Energie AG ins Boot geholt

Bei der konkreten Umsetzung arbeiten die Schülerinnen und Schüler der HTL 1 Bau & Design mit den Energie AG-Lehrlingen zusammen. "Da alle ungefähr im selben Alter sind, macht die Arbeit umso mehr Spaß. Die Jugendlichen lernen gegenseitig voneinander und die Kooperation funktioniert super", erklärt Lumetzberger. Die drei bestehenden "Dük" werden von ihnen nun nachgerüstet und auch für die nächsten bereiten sie die entsprechende Stromversorgung vor. Insgesamt arbeiten sie am Bau eines Witterungsschutz zwei bis drei Wochen.

Sozialprojekt feiert erste Erfolge

Während der herausfordernden Stellplatz-Suche feiert das Sozialprojekt aber auch erste Erfolge. Ein "Dük"-Bewohner ist vor Kurzem in eine Wohnung gezogen und der Witterungsschutz konnte an die nächste Person weitergegeben werden. Außerdem hat ein anderer Bewohner nach sechs Wochen im "Dük" wieder Arbeit gefunden. Für die Vermittlung und Betreuung der Wohnungslosen ist der Sozialverein B37 verantwortlich. Eine Liste mit geeigneten Personen, die ebenfalls von einem "Dük" profitieren würden, gibt es.