Eisenbahnbrücke soll Weltkulturerbe werden
Neugegründeter Verein kämpft für den Erhalt der mehr als hundert Jahre alten Brücke.
"So lange die Sprengladungen nicht explodieren, ist noch Zeit", gibt sich Volker Raus kämpferisch. Gemeinsam mit Unternehmensberater Gerhard Stürmer und Architektin Romana Ring gründete der Urfahraner Autor den Verein "Rettet die Eisenbahnbrücke". Ziel der privaten und überparteilichen Initiative sei der Erhalt der mehr als hundert Jahre alten Brücke: "Identitätsstiftende Elemente sind für eine Stadt von großer Bedeutung. Wir haben bereits zu viele Industriedenkmäler, wie etwa die Spatenbrotwerke oder die Wollzeugfabrik, in Linz verloren", sagt Raus. Welche Funktion die Brücke in Zukunft erfüllen soll, ist noch nicht geklärt: "Eine Verkehrslösung spielt eine Rolle, aber nicht die zentrale. Wir müssen erst erkennen, welchen Schatz wir hier haben. Die Eisenbahnbrücke ähnelt von der Bauweise dem Eiffelturm", so Raus. Auch eine Begrünung sei demnach möglich.
Eine erste maßgebliche Aktion setzte der Verein mit dem Ansuchen, die Eisenbahnbrücke zum UNESCO-Weltkulturerbe zu ernennen. "Die alte Dame hat sich das längst verdient", sagt Raus. Die Chancen, die Eisenbahnbrücke allein als Weltkulturerbe zu registrieren, stehen allerdings gering. "Möglich ist aber ein Ensembleschutz gemeinsam mit der Tabakfabrik und der Fleischmarkthalle", sagt Unterstützer Lorenz Potocnik. Die Prüfung eines solchen Ansuchens dauert meist sehr lange. "Die Verzögerungstaktik gibt dem Ganzen eine internationale Dimension und übt so eine Schutzwirkung auf die Brücke aus", so Potocnik.
Der Verein ist nun auf der Suche nach einem prominenten Unterstützungsteam und Sponsoren. In der Bevölkerung werden Unterschriften gesammelt: "Rund 10.000 sollten in den nächsten drei Monaten möglich sein", sagt Stürmer. Eintragen kann man sich ab Ende nächster Woche auf der Homepage www.rettetdieeisenbahnbruecke.at.
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