Erster Linzer Preis für Integration verliehen
Am Mittwoch, 17. Oktober, wurde der erste Linzer Integrationspreis verliehen. Insgesamt 14 Projekte für mehr interkulturelles Verständnis holte die Landeshauptstadt vor den Vorhang. "Wir wollten damit zeigen, dass im Integrationsbereich bereits sehr viel in positiver Weise bewegt wird, manchmal aber zu wenig öffentlich wahrgenommen und anerkannt wird", sagt Integrationsstadtrat Klaus Luger. Erfreulich war, dass es insgesamt 59 Einreichungen gab. "Besonders schön war, dass nicht nur Projekte von NGOs dabei waren, sondern auch viele Initiativen von Privatpersonen, die sich für die Integration einsetzen", sagt Arzu Büyükkal, Vorsitzende des Migrations- und Integrationsbeirats. Eine fachkundige Jury wählte die Sieger in drei Kategorien aus. Der Schwerpunkt lag heuer auf dem Bereich Bildung und Integration. "Dort wird der Grundstein für ein gelungenes Zusammenleben gelegt", sagte Büyükkal. Weiters wurden Projekte in den Bereichen "Förderung der Integration und des Zusammenlebens in Linz" sowie "Interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit" ausgezeichnet. Während diese beiden Kategorien auch in den nächsten Jahren fix bestehen bleiben sollen, wird die dritte Kategorie jedes Jahr flexibel sein. Der Preis ist mit insgesamt 13.500 Euro dotiert. "Die Projekt erhalten vielleicht nicht so viel Geld, dafür aber umso mehr Anerkennung", sagt Luger.
Prämiert wurden etwa der Kindergarten und die Krabbelstube in der Dauphinestraße für ihr interkulturelles Raumkonzept, das Institut für Interkulturelle Pädagogik für die Sprachförderung von Kindern und Eltern oder Ewald Wolfsgruber für sein Projekt "Iih, NIX Bock auf den Mist", bei dem Kultur und Spiel als bestimmende Faktoren im Mittelpunkt stehen. Ausgezeichnet auch das "Lesetandem" des Vereins für interkulturelle Begegnung und Kulturvermittlung, bei dem ehrenamtliche Mentoren großteils migrantischen Kindern vorlesen. Der Serbische Sport- und Kulturverein "Nikola Tesla" wiederum setzt auf gezielte Informationsarbeit seiner Mitglieder, um Deutschkenntnisse und das Wissen über die Stadt Linz zu verbessern.
Im Bereich "Förderung der Integration und des Zusammenlebens" wurde der Dachverband der türkischen Vereine OÖ Turco für sein Projekt "Erzähl mir was ... von deiner Stadt", bei dem Stadtführungen durchgeführt werden, ausgezeichnet. Dazu kamen die Patenschaften für unbegleitete minderjährige Fremde der Volkshilfe, das Begegnungsfest auf der Wiener Straße, das von Rainer Steinweg organisiert wird sowie die "Walay Night" des Vereins Österreichischer StudentInnen Türkischer Abstammung, die Tanz- und Musikkultur aus verschiedenen Ländern verbindet. Ganz besonders ist auch das Projekt "Tag der offenen bosnischen Herzen" des Vereines der Bürger von Bosnien und Herzegowina, bei dem alle Interessierten eingeladen sind, einen ganzen Tag in einer bosnischen Familie zu verbringen.
In der Kategorie "Interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit" erhielten folgende Projekte eine Auszeichnung: Das interkulturelle Forum der Georg von Peuerbach Gymnasiums und der Volkshilfe, das den Integrationsprozess junger Flüchtlinge unterstützt, die Woche der Kulturellen Vielfalt der Interkulturellen Medienwerkstatt Pangea, "Create your Linz" des Vereins der Bosniaken NUR mit verschiedenen Workshops, die Ideen, Wünsche, Hoffnungen und Probleme in Linz behandeln, sowie "Begegnung durch Sport" in der Kroatischen Gemeinschaft in OÖ, das der Ausgrenzung behinderter Menschen entgegenwirken will.
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