Gedenken
Erstes Erinnerungszeichen im Bernaschekpark aufgestellt

Bürgermeister Klaus Luger gemeinsam mit Botschafter Mordechai Rodgold, Künstler Andreas Strauss, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Charlotte Herman, Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer und Stadträtin Eva Schobesberger bei der Aufstellung der Stele durch zwei Lehrlinge der voestalpine im Bernaschekpark in Urfahr. | Foto: Stadt Linz
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  • Bürgermeister Klaus Luger gemeinsam mit Botschafter Mordechai Rodgold, Künstler Andreas Strauss, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Charlotte Herman, Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer und Stadträtin Eva Schobesberger bei der Aufstellung der Stele durch zwei Lehrlinge der voestalpine im Bernaschekpark in Urfahr.
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  • hochgeladen von Christian Diabl

Linz hat endlich ein im öffentlichen Raum sichtbares Zeichen des Gedenkes an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Heute wurde die erste von 18 Erinnerungsstelen im Beisein des Israelischen Botschafters aufgestellt.

LINZ. "Den Nachkommen der Opfer und uns als Israelitische Kultusgemeinde ist die Umsetzung dieses Gedenkens von immenser Bedeutung und es bereitet uns eine große Freude, dass es nun soweit ist", freut sich die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, Charlotte Herman. Bislang hatte Linz nämlich noch kein Zeichen des Gedenkens an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus im öffentlichen Raum. Heute war der große Tag: Im Beisein des Israelischen Botrschafters, Mordechai Rodgold, und zahlreichen weiteren Ehrengästen wurde die erste "Erinnerungsstele" am Bernaschekplatz aufgestellt. 18 weitere werden folgen.

Emotionaler Kontakt durch "Anläuten"

Die freistehende Messingsäule erinnert an sieben Linzerinnen und Linzer, die auf unterschiedliche Weise Opfer des nationalsozialistischen Terrors wurden. Name und Geburtsdatum sind eingraviert, direkt daneben sind mechanische Türklingeln angebracht, die, wenn man sie drückt, einen leisen Klingelton von sich geben. Ausgedacht und umgesetzt hat die Idee der Künstler Andreas Strauss. Der Akt des "Anläutens" stellt einen emotionalen Kontakt zu den Vertriebenen und Ermordeten her und lässt die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart schwinden.

Neue Website als Wegweiser

Die Lage der Stelen im Linzer Stadtgebiet sowie die Namen und bald auch Kurzbiografien der Opfer kann man auf der Website linzerinnert.at nachlesen. Recherchiert hat die Schicksale Verena Wagner, die gemeinsam mit dem Archiv der Stadt Linz bereits mehrere Bücher zum jüdischen Leben in Linz herausgebracht hat. An der Fertigung waren auch 20 Lehrlinge der voestalpine beteiligt. "Viele haben vieles dazu beigetragen", sagt Strauss. 

Diskussion um Stolpersteine

Mit der Umsetzung sind nun alle zufrieden. Fast könnte man vergessen, dass es vor einigen Jahren in der Stadt durchaus emotionale Diskussionen über die Form des Gedenkens gegeben hat. Einige wollten die aus anderen Städten bekannten "Stolpersteine" nach Linz holen, andere eine eigene Form entwickeln. Letztlich hat eine Jury für den Entwurf von Strauss entschieden. "Das moderne Österreich, das – spät aber doch – verantwortungsvoll mit dem dunkelsten Kapitel seiner Vergangenheit umgeht, ist heute ein Partner für Israel“, sagt Botschafter Rodgold. 

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