Start in die Gartensaison
„Nicht gegen, sondern mit der Natur arbeiten“
Nach den ersten sonnigen Tagen, Anfang März, bereiten viele den Garten für die neue Saison vor. Wir haben uns umgehört, was man schon anpflanzen kann und worauf man nicht vergessen sollte.
LINZ. Zum Start in die Gartensaison hat Floristenmeisterin Helga Wandl der BezirksRundSchau verraten, was im Frühling alles zu beachten ist. 2003 übernahm sie den Familienbetrieb gemeinsam mit ihrem Ehemann Manfred und arbeitet in der Gärtnerei Wandl in Urfahr nun schon fast 33 Jahre.
So funktioniert der Rosenschnitt
Als Erstes rät die Gärtnerei-Betreiberin, die Hochbeete im Garten herzurichten. Da diese über den Winter einsinken, müssen sie in der wärmeren Jahreszeit wieder mit frischer Erde aufgefüllt werden. Wandls Tipp: Die Hochbeete auf Mai- und Junikäferlarven durchsuchen. Auch die Stauden im Garten brauchen im Frühling eine besondere Pflege. Beim Ausputzen müssen die Blätter vom Vorjahr unbedingt entfernt werden. Das funktioniere ganz leicht, indem man die Pflanzen kurz unter der verblühten Blüte abschneidet. Häufig werden die Stauden im Herbst auch nur um ein Drittel zurückgeschnitten. Wandl empfiehlt, sich im Frühling die Pflanzen genau anzusehen und sie mit Gefühl nachzuschneiden, bevor sie richtig austreiben. Bei Rosen gilt: Die Haupttriebe auf drei Augen kürzen. Mit "Augen" meint die Betreiberin der Gärtnerei hier die Stellen, an denen neue Triebe wachsen. Beim Zurückschneiden ist aber Vorsicht geboten. Es sei besser, die Pflanzen nicht zu sehr zu kürzen, damit sie wieder neu austreiben und wachsen können.
Den Frühling abwarten
"In den letzten Jahren haben sich einige von den warmen Temperaturen verleiten lassen und zu bald mit der Gartenarbeit angefangen", weiß Wandl. Auch in milden Wintern könne es noch einmal frostig werden. Sie rät, abzuwarten und erst im März mit dem Anpflanzen zu beginnen. Auch fürs Düngen mit Hornspänen sei nun der richtige Zeitpunkt, denn es brauche Zeit, bis sich die Düngestoffe freisetzen. Mit dem Flüssigdüngen sollte man dahingegen lieber noch warten. Als Tipp gibt Wandl mit, sich die Düngeprodukte immer genau anzusehen und richtig zu dosieren.
Das Anpflanzen beginnt
Zum Anpflanzen im Frühling eignen sich neben Salatpflanzen auch erste Kohlrabi-Pflanzen. Pfefferoni, Paprika und Radieschen könne man gut in Töpfen vorziehen und nach den Eisheiligen Mitte Mai aussetzen. Für die Direktsaat biete sich ab März auch Petersilie an. Laut Wandl muss man aber schon auch immer auf die Erdtemperatur achten: In einem, mit Mist befülltem Hochbeet, sei es wärmer und man könne früher mit dem Anbauen beginnen. Frühlingsblüher, wie Stiefmütterchen, Primeln, Tulpen und Hyazinthen, fühlen sich ab März auch in kleinen Töpfen wohl. "Bei Topfpflanzen sollte man auf keinen Fall die Erde aus dem Vorjahr wiederverwenden, weil sie verbraucht ist", erklärt Wandl. Trotz des Frühlingsbeginns ist aber Vorsicht geboten: Wenn es noch einmal zu Minusgraden kommen sollte, müssen die Frühlingsblüher draußen mit Vlies abgedeckt werden.
Sich informieren und Tipps holen
Die Floristenmeisterin weiß, dass sich Geduld bezahlt macht: "Wir dürfen nicht gegen die Natur arbeiten, wir müssen mit ihr arbeiten". Deshalb empfiehlt Wandl, die Kälte abzuwarten und lieber erst später zu beginnen. Die Pflanzen würden dann sowieso gleich schnell blühen. Wenn Hobbygärtnerinnen und -gärtner gar nicht mehr weiter wissen, sollten sie sich laut Wandl Tipps holen und in Gärtnereien nachfragen. Auch Kurse von der Landwirtschaftskammer oder vom Botanischen Garten kann die Floristenmeisterin wärmstens empfehlen. Doch das Wichtigste sei stets der Hausverstand, denn nicht alle Tipps aus dem Internet müssen auch stimmen. Infos zur Gärtnerei: blumenwandl.at
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