Pestizidfrei: Bio-Produkte halten ihr Versprechen
LINZ (jog). Problematische Pestizide können über Lebensmittel die menschliche Gesundheit beeinflussen, aber auch in Böden und Grundwasser gelangen. Obst und Gemüse aus biologischem Anbau wird frei von diesen Hilfsmitteln produziert. Eine Studie in Auftrag von Landesrat Rudi Anschober und Global 2000 ging der Frage nach, ob wirklich Verlass auf pestizidfreie Bio-Produkte ist. 54 biologisch oder konventionell erzeugte Obst- und Gemüse-Produkte von oberösterreichischen Händlern wurden auf Rückstände untersucht.
100 Mal weniger Belastung
Das Ergebnis: 24 von 25 getesteten Bio-Proben enthielten keinerlei nachweisbare Pestizidrückstände. Bei konventionellem Obst und Gemüse konnten hingegen in allen Produktgruppen Rückstände nachgewiesen werden, im Fall einer ungarischen Marille sogar über dem gesetzlichen Höchstwert. "Die von uns untersuchten Bio-Produkte sind 100 Mal weniger belastet als die konventionellen. Einige der Pestizide können bereits in sehr geringer Konzentration den Hormonhaushalt im Körper durcheinanderbringen. Das Risiko für Fruchtbarkeitsstörungen, Krebs oder Diabetes steigt dadurch", sagt Helmut Burtscher, Umweltchemiker von Global 2000. Die meisten Produkte wiesen Mehrfachbelastungen auf. In Äpfeln und Ribiseln wurden bis zu neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen. "Beim Waschen der Produkte wird man nur einen minimalen Teil der Pestizide los. Bei Zitrusfrüchten etwa ist die Mehrheit der Pestizide aber in der Schale zu finden", so Burtscher. "Die Testergebnisse beweisen, dass Bioprodukte ein Garant für gesundes, unbelastetes Essen sind. Wir brauchen einen weiteren Ausbau der biologischen Landwirtschaft, damit wir die Güte von Grundwasser und Böden für die nächste Generation bewahren", sagt Landesrat Anschober. Die Umstellung auf Bio in Schulen, Kindergärten und Horten soll forciert werden.
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