Runder Tisch zur Jugendarbeit in Auwiesen

Für die Jugendlichen im Stadtteil werden nun Alternativen gesucht. | Foto: Gennadiy Poznyakov/Fotolia
  • Für die Jugendlichen im Stadtteil werden nun Alternativen gesucht.
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Neue Wege sind für die Arbeit mit Jugendlichen des Stadtteils Auwiesen einge- schlagen worden. „Der offene Jugendzentrumsbetrieb hat am Wüstenrotplatz nicht funktioniert“, berichtet Stadtrat Stefan Giegler.

Ende des Jahres 2013 wurde das Jugendzentrum Auwiesen vorerst vorübergehend geschlossen. Der zuständige Referent für Soziales und Jugend, Stadtrat Stefan Giegler, nutzte in der Zwischenzeit die Situation, um sich ein genaues Bild von der Lage und dem notwendigen Angebot zu machen. Ende März hat Stefan Giegler VertreterInnen der städtischen Sozialabteilung, der Polizei, des Vereins Jugend und Freizeit sowie des Stadtteilzentrums zu einem Austausch über die weitere Vorgehensweise eingeladen. Einhellig berichteten alle vor Ort aktiven Einrichtungen, dass sich die Situation vor Ort deutlich entspannt habe. „Ausschlaggebend für die schwierige Situation am Wüstenrotplatz war, dass frühere Gäste des Jugendzentrums dieses als ihr zweites Wohnzimmer betrachteten und damit ein Besitzanspruchdenken einherging“, berichtet Stadtrat Stefan Giegler. „Diese mittlerweile jungen Erwachsenen haben den Klub und den Platz davor unter Beschlag genommen. Das führte in weiterer Folge immer wieder zu Konflikten mit Jugendlichen, die das Angebot des Jugendzentrums für sich nutzen wollten.“
Mit der Schließung des Klubbetriebs zum Jahresende folgten die Verantwortlichen einer Empfehlung der Polizei vor Ort, die oft zur Deeskalierung beitragen musste.

Neue Angebote

Für die jungen Erwachsenen wird derzeit an Angeboten gearbeitet. Die Geschäftsführung des Vereins Jugend & Freizeit hat allerdings dafür Sorge getragen, dass die an den Vereinsangeboten interessierten Jugendlichen des Stadtteils Auwiesen durch eine Umschichtung der vorhandenen Ressourcen in anderen Jugendzentren Aufnahme gefunden haben. „Die heutigen Jugendlichen sind bereits so mobil, dass die Verlagerung der Aktivitäten trotzdem jedem interessierten Minderjährigen aus Auwiesen die Nutzung des Freizeit- und Beratungsangebots ermöglicht. Das Jugendzentrum Scharmühlwinkel ist etwa nur fünf Gehminuten entfernt. Für spezielle Interessen, wie zum Beispiel Tanzkursangebote, haben die Jugendlichen aber auch kein Problem, mit der Straßenbahn ins Ann&Pat in der Innenstadt zu fahren", so Giegler.

In Auwiesen selbst haben mittlerweile die Mitarbeiter des Stadtteilbüros begonnen, alternative Angebote zu entwickeln für jene jungen Erwachsenen, die offenbar dem Jugendzentrum noch nicht „entwachsen“ sind. „In Abstimmung mit den Jugendkontaktbeamten der Exekutive und der mobilen Jugendarbeit des Vereins Jugend und Freizeit wurden erste eingeschränkte Aktivitäten zur Umsetzung gebracht“, weiß Stefan Giegler.

Gemeinwesenarbeit im Stadtteil

Die Räume des ehemaligen Jugendzentrums Auwiesen sollen für Gemeinwesen- arbeit im Stadtteil nutzbar gemacht werden. „Das dortige Stadtteilzentrum hat mittlerweile viele Initiativen miteinander vernetzt, von denen einige immer wieder Raumbedarf anmelden“, so Giegler weiter. Von Vorlese- und Tanzprojekten für Kinder bis Seniorencafés ist derzeit vieles in Diskussion.

Ergebnisse vom Runden Tisch

Beim Runden Tisch wurde folgende weitere Vorgehensweise vereinbart:
- Das Jugendzentrum bleibt als solches bis auf Weiteres geschlossen, da das aus den 1970er Jahren stammende Konzept der offenen Jugendarbeit in diesem Stadtteil als nicht umsetzbar erscheint.
- Die Räume sollen vom Stadtteilzentrum, durch das derzeit viele Initiativen für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen im Stadtteil vernetzt werden, übernommen und für diese Aktivitäten der Gemeinwesenarbeit genutzt werden. „Es ist nicht auszuschließen, dass hier auch wieder Jugendliche Angebote nutzen können, aber nicht mehr ausschließlich und nicht mehr in der bisher gepflegten offenen Form“, erklärt Stadtrat Giegler. Interesse bzw. Raumbedarf gibt es etwa für Tanzmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, aber auch für Seniorencafes oder Treffpunktmöglichkeiten für eine der zahlreichen Stadtteilprojektgruppen.
- Gemeinsam mit den Jugendkontaktbeamten der Polizei sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der mobilen Jugendarbeit des Vereins Jugend & Freizeit sollen sinnvolle Angebote für die Jugendlichen vor Ort entwickelt werden. „Das Stadtteilzentrum soll dabei die vielseitig vorhandenen Angebote vernetzen, die mobilen JugendarbeiterInnen die Bedarfe der Jugendlichen erheben. Die Mitarbeiter der Exekutive stehen mit ihrem Know-how bei der Entwicklung etwa gewaltreduzierender bzw. -kontrollierender Aktivitäten unterstützend zur Seite“, so Giegler. Diese Initiativen würden auch jenen jungen Erwachsenen zur Verfügung stehen, die offenbar noch Bedarf an begleitenden Angeboten haben, für die der offene Jugendzentrumsbetrieb aber nicht mehr geeignet ist.

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