15 Jahre Sonnenstadt
SolarCity dient als Vorbild für Linzer Stadterweiterung

Rund 1.400 Wohnungen zählt der sternförmig angelegte Stadtteil im Linzer Süden heute. | Foto: PTU/H.P.
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  • Rund 1.400 Wohnungen zählt der sternförmig angelegte Stadtteil im Linzer Süden heute.
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Seit 15 Jahren hat Linz mit der SolarCity einen neuen Stadtteil. Die Erkenntnisse aus Planung und Bau spielen bei den Stadterweiterungsprojekten in Ebelsberg und Pichling eine große Rolle.

LINZ. Ein komplett neuer Stadtteil, bei dem sämtliche Wohnungen in Niedrigenergiebauweise errichtet wurden – was 2005 noch revolutionär war, ist heute längst Standard im Wohnbau. Genau 15 Jahre ist es her, dass die letzten Bauten in der Linzer SolarCity in Pichling fertiggestellt wurden. Ziemlich genauso lang haben die Planungen für die "Sonnenstadt" gebraucht. Entstanden sei ein "Musterbeispiel für ökologische Stadtentwicklung, das europaweit Anerkennung findet", so Bürgermeister Klaus Luger. 

Im Schnitt 80 Quadratmeter Wohnraum

Heute zählt die SolarCity zu jenen Stadtteilen mit der höchsten Lebensqualität. Die durchschnittliche Wohnfläche (rund 80 Quadratmeter) in der Sonnenstadt findet man in Linz sonst nur in den "Villenvierteln" am Freinberg oder in St. Magdalena. Im Linzer Süden dominiert jedoch der gemeinnützige Wohnbau. Rund 1.400 Wohnungen entstanden in der Sonnenstadt. Ein Dutzend Wohngenossenschaften und 20 ArchitektInnen und PlanerInnen arbeiteten in den 2000er-Jahren am neuen Stadtteil mit. Die großzügigen Solarfelder auf den Wohnbauten dienten dem Stadtteil als Namensgeber.

Stadtteilzentrum praktisch autofrei

Parallel dazu übernahm die öffentliche Hand die Errichtung der nötigen Infrastruktur. Neben Kindergarten, Schule, Hort, Familien- und Stadtteilzentrum zählt dazu auch die Verkehrserschließung. Ebenfalls seit 15 Jahren fährt die Straßenbahnlinie 2 von der Universität im Linzer Norden bis zur SolarCity  und nach Pichling. Der ruhende Verkehr wurde unter die Erde verbannt – das Stadtteilzentrum der sternförmig angelegten Siedlungen ist praktisch verkehrsfrei. Von Anfang an war auf Initiative von Stadt und Land der Bau eines Realgymnasium Teil der Planung. 2009/10 übernahm der Bund das zunächst als Privatschule geführte AHS.

Zur hohen Lebensqualität trägt auch die Landschaftsgestaltung bei. Im Zug des Baus erweiterte die Linz AG auch den Kleinen Weikerlsee. Das Freizeitgelände dient als Pufferzone zur Auenlandschaft Richtung Traun und Donau. 

SolarCity wächst weiter

Die gewonnenen Erkenntnisse aus 30 Jahren Projekt SolarCity sollen auch in kommende Schritte zur Stadterweiterung in Pichling und Ebelsberg einfließen. Auch die SolarCity selbst wird – frühestens in 20 Jahren – entlang der Heliosallee mit ihrer Straßenbahnachse, weiterwachsen. Das Konzept jedoch wird bereits gemeinsam mit den BewohnerInnen erarbeitet. 

Arbeiten gleich am Wohnort als "Illusion"

Einzig und allein der Wunsch der Planer rund um die Thomas Herzog, Richard Rogers und Norman Foster einen Stadtteil zu schaffen, in dem die LinzerInnen sowohl leben, als auch arbeiten stellte sich als "Illusion" heraus, wie es Bürgermeister Luger formuliert. Die meisten Beschäftigten im Betriebspark Pichling wohnen nicht im Linzer Süden. Dass sich die berufliche Mobilität nur in Ausnahmefällen dem Wohnsitz unterordne, sei auch "für zukünftige Projekte wie in Ebelsberg mitzudenken. Auch dort seien Stadtentwicklungsgebiet rund ein Viertel der Fläche für gewerbliche Nutzung vorgesehen. Jedoch hätten "jene Menschen die neuen Wohnungen beziehen in den meisten Fällen bereits einen Arbeitsplatz", so Luger.

Seilbahn und Stadtbahn als Verkehrslösung

"Darum kämpfe ich so für die Seilbahn und den vierspurigen Ausbau der ÖBB-Westbahnstrecke", weist Luger darauf hin, dass es in Pichling und Ebelsberg vor allem eine leistungsstarke öffentliche Verkehrsinfrastruktur braucht. Immerhin pendeln rund doppelt so viele Menschen aus dem Linzer Süden nach Linz wie über die Donaubrücken aus dem Norden kommen. Bis Stadtbahn oder Seilbahn den Linzer Süden mit dem Industriegebiet und der City verbinden seien Zwischenlösungen wie die geplanten O-Bus-Achsen zu "Entschärfung nötig. Das löst das Problem zwar nicht, verschärft sich aber zumindest nicht noch mehr". Auch VP-Klubobfrau Elisabeth Manhal fordert eine rasche Antwort auf die drängenden Verkehrsfragen. "Spätestens, wenn das Kasernenareal in Ebelsberg ausgebaut wird und mehrere tausend neue Bewohner zuziehen, muss ein funktionierendes Verkehrskonzept auf dem Tisch liegen“, so Manhal.

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