Sozialmarkt bewahrt 500 Tonnen Lebensmittel vor dem Müll

Von links: Dagmar und Gerhard Lassnig, Vorstandsmitglied Karl Hiebinger und Landesrätin Gertraud Jahn. | Foto: Denise Stinglmayr
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Die Preise für Lebensmittel steigen rasant. Der Sozialmärkte (Soma) in Linz wird regelrecht gestürmt. "30 bis 50 Meschen warten bei Geschäftsstart meist in der Schlange", sagt Gerhard Lassnig, Geschäftsführer des Vereins Soma. Für nur neun Euro gibt es hier für bedürftige Menschen mit einem niedrigen Einkommen ein volles Einkaufswagerl. Eine Idee, die 1999 von Dagmar und Gerhard Lassnig in Linz geboren und die seither in mehr als 60 österreichischen Städten übernommen wurde.

15 Jahre Soma

Am 12. September wird das 15-jährige Jubiläum mit einem großen Fest gefeiert. Aufgrund des großen Erfolgs stattete nun auch Soziallandesrätin Gertraud Jahn dem Sozialmarkt in der Wiener Straße einen Besuch ab. "Ich halte das für ein großartiges Konzept, das nur Vorteile für alle Beteiligten hat", so Jahn. Der Sozialmarkt setzt auf mehrere Standbeine: "Wir wollen Menschen mit wenig Einkommen unterstützen, genießbaren Lebensmitteln, die in traditionellen Vertriebskanälen nicht mehr verkauft werden können, eine zweite Chance geben, und Unterstützung für Langzeitarbeitslose bieten", so Lassnig.

Kunde statt Almosenempfänger

Rund 500 Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr vor dem Müll bewahrt. Im Sozialmarkt werden sie zu symbolischen Preisen, die etwa ein Drittel des Diskontpreises betragen, verkauft. "Wir wollten keine Almosen. Es geht uns nicht nur um den Wert der Lebensmittel, sondern auch um den Wert der Menschen", so Gerhard Lassnig über die Idee des Marktes. Erhältlich sind großteils Waren, die durch Produktionsprozesse leichte Verpackungsschäden aufweisen, Überproduktionen oder Lebensmittel, die kurz vor Ablauf der Mindesthaltbarkeitsdauer stehen.

Zahlreiche Mitarbeiter

Angefangen hat Soma in Linz mit vier Sozialhilfe-Arbeitern. Heute arbeiten im Sozialmarkt und im Café Soma, in dem ein Mittagessen um 50 Cent erhältlich ist, 25 Jobimpuls-Mitarbeiter, rund 30 Ehrenamtliche und mehrere fix Angestellte. Die Jobimplus-Mitarbeiter sind überwiegend Migranten und Menschen mit psychischen und/oder physischen oder sozialen Beeinträchtigungen, die zeitweise einen geschützten Arbeitsplatz benötigen. Sie können durch ihre Tätigkeit in unserem Verein an einen regelmäßigen Tagesablauf gewöhnt und allmählich an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt werden. "Eine unserer ehemaligen Mitarbeiterinnen ist inzwischen sogar Marktleiterin. Das macht uns sehr stolz", so Dagmar Lassnig.

Unterstützung

"Der Tag, an dem keine Kunden mehr kommen, wäre für uns der Schönste", sagt Gerhard Lassnig. Solange es jedoch Menschen gibt, die sich ohne den Sozialmarkt kaum Nahrungsmittel leisten können, sichert auch Jahn ihre Unterstützung für den Verein zu. Besondere Unterstützung erfährt der Sozialmarkt etwa durch die Stadt Linz, die die Jobimplus-Mitarbeiter zur Verfügung stellt und Firmen wie Pfeiffer oder Fischer-Brot, die den Markt seit der Eröffnung mit Waren beliefert.

Infos und Kontakt: www.sozialmarkt.at

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