Linzer Stadtstrategie
"Bauen in Linz wird sich fundamental ändern"

Streitgespräche über Stadtentwicklung in Linz. | Foto: Alois Endl
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Nach einem längeren Entwicklungsprozess liegt der Entwurf für eine Linzer Stadtstrategie nun auf dem Tisch. Sie ist zwar kein konkreter Plan, definiert aber Ziele und Richtlinien, wie sich die Stadt in den nächsten zehn Jahren entwickeln soll.

LINZ. Laut Prognosen wird es in zehn Jahren 230.000 Linzerinnen und Linzer geben. Das wirft wichtige Fragen auf, vom Verkehr über Wohnen bis zur Gestaltung öffentlicher Räume. Antworten darauf soll die Linzer Stadtstrategie geben  – unter Berücksichtigung einiger Eckpfeiler, wie der Erhaltung von Linz als Industriestadt, im Einklang mit Digitalisierung und Klimaschutz oder der hohen Lebensqualität.

"Es geht schlichtweg darum, die Herausforderungen Digitalisierung und Klimaschutz mit unserer Industrie und mit den Arbeitsplätzen der Zukunft zu verbinden", sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), der die Stadtstrategie gemeinsam mit Stadtrat Michael Raml (FPÖ) präsentiert hat.

Kein Plan, aber eine Richtung

Sie ist zwar kein konkreter Plan, gibt jedoch eine Richtung vor. Vertreter aus Verwaltung und Politik haben mit externen Experten fünf große Themen definiert, die dann in je einem Team bearbeitet wurden. Herausgekommen sind Richtlinien und Rahmenbedingungen für eine künftige urbane Entwicklung in den Bereichen Wirtschaft, Wachstum, Leben, Netzwerk und Zukunft. "Die Strategie ist eher eine klare Willenserklärung, kein hoheitliches Planungsinstrument", sagt Architekt Andreas Kleboth, der maßgeblich an der Ausarbeitung beteiligt war. Sie gibt den Rahmen vor, in dem dann einzelne Projekte diskutiert und entwickelt werden.

Bauen wird sich "fundamental" ändern

Trotzdem wird die Umsetzung der Stadtstrategie das Bauen in Linz aus seiner Sicht "fundamental" ändern. So wird sich die Stadt etwa verstärkt selbst engagieren, andere Akzente bei der Auswahl der Bauaktivitäten setzen oder dem Freihalten von Grünräumen einen höheren Stellenwert einräumen. Attraktive öffentliche Räume, sogenannte "Dritte Orte" in den Stadtteilen und nachhaltige Bauweisen nennt Kleboth gegenüber der StadtRundschau als weitere Parameter. 

Bürger mehr einbinden

Ein zentraler Punkt ist die Partizipation. So sollen die Bürger bei großen Projekten stärker eingebunden werden. Für Raml ist die Strategie daher auch ein "erster wichtiger Schritt zu mehr Bürgerbeteiligung" in der Stadt. Das bedeute aber nicht, dass man über jedes Hochhaus abstimmen lasse, schränkt Luger ein. Dass trotz der Richtlinien, einzelne Projekte ergebnisoffen diskutiert werden, sichert für Luger auch den Gestaltungsspielraum künftiger Politiker. "Es ist ein Handlungsauftrag, eine Linie und eine Haltung, die wir einnehmen,  kein Fünfjahresplan wie in der Sowjetunion", so Luger, der auch von einem "Anti-Dogmatismus-Programm" spricht. Bei der Einbindung der Bürger schon bei der Entwicklung der Strategie, musste man jedoch Abstriche machen. So konnten Corona-bedingt nur drei der fünf öffentlichen "Streitgespräche" stattfinden.

ÖVP sieht "Geburtsfehler"

Diesen Ausfall zweier Streitgespräche bezeichnet die Linzer ÖVP als "Geburtsfehler" und ortet "ganz viele Fragezeichen". "Anspruch und Wirklichkeit klaffen so weit auseinander, dass schon jetzt klar ist, dass ein Erreichen der Ziele nicht zu erwarten ist", so Vizebürgermeister Bernhard Baier. Trotzdem rechnet Luger mit breiter Zustimmung, wenn die Stadtstrategie in der Gemeinderatssitzung am 1. Juli beschlossen wird, zumindest von den im Stadtsenat vertretenen Fraktionen.  

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