Klimakrise
"Politik ist sich Dringlichkeit nicht bewusst"

Das Team wirbt beim Klimapicknick für das Klimavolksbegehren. | Foto: BRS/Diabl
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Immer mehr Linzer engagieren sich für den Klimaschutz. Von der Politik fordern sie viel mehr Einsatz.

LINZ. Es ist Donnerstag Abend im Linzer Donaupark. Junge Klimaaktivisten treffen sich zum Klimapicknick. Die Stimmung ist ernst, aber hoffnungsvoll. Im Herbst wird es ein Klimavolksbegehren geben und dafür wollen sie sich gemeinsam einsetzen. Sie spüren Rückenwind. Die streikenden Schüler von Fridays for Future haben die Klimakrise zum politischen Top-Thema dieses Sommers gemacht. Zugleich werden die Warnungen der Wissenschaftler immer dramatischer. Hitze, Ernteausfälle, der massive Borkenkäferbefall und vieles mehr machen die Krise auch in Linz greifbar. Die Parteien überschlagen sich neuerdings mit Vorschlägen zum Klimaschutz.

Planet mit endlichen Ressourcen

"Die Politik hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten versagt, was das Thema Klimaschutz angeht", sagt René Röbl. Die Klimaaktivisten fordern ein echtes Umdenken.

"Wir leben auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen. Auf dieser Erkenntnis fußen die vier Forderungen des Klimavolksbegehrens", sagt Reinhard Brix.

Die Klimakrise soll als gesamtgesellschaftliche Herausforderung erkannt und angegangen werden: Klimaschutz und der Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas soll in der Verfassung verankert werden. Österreich soll bis 2040 klimaneutral, klimafreundliches Verhalten durch eine ökologische Steuerreform belohnt und in öffentlichen Verkehr sowie erneuerbare Energie investiert werden.

Im Herbst können die Österreicher für mehr Klimaschutz unterschreiben. | Foto: BRS Diabl
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Tiefgreifende Änderungen

Auch Fridays for Future Linz hat sich zu Wort gemeldet. Sie sehen in den Aussagen der Politik vor allem Lippenbekenntnisse. So hätten sie bei vielen Treffen, von Bürgermeister Klaus Luger bis Landeshauptmann Thomas Stelzer, nicht den Eindruck gewonnen, dass sich "die Politiker der Dringlichkeit der Situation bewusst sind". Vielmehr würden sie darauf verweisen, dass ohnehin viele Klima- und Umweltschutzprojekte laufen und Oberösterreich nicht viel an den weltweiten Emissionen verändern könne.

"Doch um eine drohende Klimakatastrophe abzuwenden, muss jedes Land seinen Beitrag leisten", sagt Fridays for Future.

Deutlich fällt die Kritik an Linz aus, wo in "die beiden klimaschädlichen Großprojekte Westring und Osttangente jeweils 800 Millionen Euro investiert werden, die Finanzierung der zweiten Schienenachse hingegen noch immer nicht gesichert ist". Angesichts der Dringlichkeit kurzfristige Wirtschaftsinteressen hochzuhalten, sei fatal. Es brauche tiefgreifende strukturelle Änderungen.

Klimastammtisch in Linz

Im Donaupark ist man dennoch optimistisch, die Katastrophe noch abwenden zu können:

"Wir haben keine Zeit mehr zu vergeuden, aber natürlich glauben wir daran, deshalb sind wir da und engagieren uns", sagt Katrin Kleboth.

Am 22. August findet der erste oberösterreichische Klimastammtisch ab 18 Uhr im "Walker" am Linzer Hauptplatz statt.

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