Viel zu wenig Kindergärten: Frauen haben oft keine Wahl

Drittel aller Mütter will wieder arbeiten, doch es mangelt an Betreuung

Mit der Anstoßfinanzierung von 15  Millionen Euro pro Jahr wurden seit 2008 rund 17.000 neue Betreuungsplätze errichtet. Für die Frauenministerin zu wenig.
WIEN (kast). Noch nie waren Frauen in Österreich so gut ausgebildet wie derzeit. Doch der Anstieg des Bildungsgrades geht nicht mit dem Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen Hand in Hand. Und dort, wo Kinder- oder Krippenplätze vorhanden sind, herrscht das Diktat des Angebots.
Im Österreich-Schnitt haben die Kindergärten im Jahr ganze 31 Tage geschlossen. Während es in Wien nur 7,8 Tage sind, haben in der Steiermark die Kleinen 58,7 Tage im Jahr keine geschulte Betreuung. Nur Saisonkindergärten schaffen dort Abhilfe.
Auch bei den Öffnungszeiten gibt es Unterschiede: Österreichweit haben zehn Prozent der Einrichtungen weniger als sechs Stunden pro Tag geöffnet. Zum Vergleich: In Wien haben 85 Prozent der Kindergärten mehr als zehn Stunden offen. Schlusslicht ist Vorarl-
berg: Hier schließen knapp 28 Prozent nach sechs Stunden.
Das setzt Eltern und vor allem die Mütter unter Druck: Laut Eurostat geben 70 Prozent aller ökonomisch nicht aktiven Frauen in Österreich familiäre Gründe an, warum sie nicht arbeiten gehen. Ein Drittel der einst berufstätigen Mütter würde gerne wieder ins Berufsleben einsteigen, doch das Angebot an Betreuungsplätzen sei unzureichend.
Nur 8,4 Prozent der Frauen entscheidet sich bewusst dafür, zuhause zu bleiben. Investitionen in die Kinderbetreuung rechnen sich gleich mehrfach: Wir schaffen neue Arbeitsplätze für pädagogisches Personal, wovon zumeist Frauen profitieren. Außerdem ermöglichen wir Frauen die Wahlfreiheit, wieder ins Berufsleben einzusteigen, so Frauenministerin Heinisch-Hosek. Sie wünscht sich einen Ausbau der Betreuungsplätze.

Ausbau muss weitergehen
Hummer: 137 Krabbelstuben-Bauprojekte angemeldet

OÖ (das). Insgesamt werden im laufenden Jahr in oö. Kinderbetreuungseinrichtungen mehr als 54.000 Kinder betreut. Für mich ist klar, dass der Ausbau der Angebote in Oberösterreich sowohl quantitativ als auch qualitativ weiter gehen muss. Derzeit sind bei uns allein im Krabbelstubenbereich 137 Bauprojekte angemeldet, sagt Frauenlandesrätin Doris Hummer. Von den insgesamt 758 oö. Kindergärten haben 241 Kindergärten neun und mehr Stunden, über die Hälfte zwischen sechs und acht Stunden geöffnet. Die Arbeiterkammer OÖ kritisiert, dass es erst ab einer Gruppengröße von zehn Kindern Geld vom Land gibt, was sich wiederum negativ auf Qualität und Personal auswirke. Ich möchte erreichen, dass bereits bei sieben Kindern ein Landesbeitrag für die Gemeinden gewährt wird, sagt dazu Hummer.

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