Wie sozial kompetent geht es an unseren Schulen zu?
Erstmals gibt es in Oberösterreich einen Bildungsbericht, der sich vom Kindergarten bis zur Uni zieht. Dabei wurde unter anderem auch die soziale Kompetenz in den Schulen erhoben
Im ersten groß angelegten Bildungsbericht gaben bei einer aktuellen Umfrage 78 Prozent aller Kinder an, gerecht benotet zu werden. 73 Prozent der Hauptschul- bzw. Neue-Mittelschule-Kinder trauen sich zu fragen, wenn sie sich nicht auskennen. Und 72 Prozent der Kinder attestieren ihrer Lehrkraft, dass diese auf höfliche Umgangsformen achtet. Auch, inwieweit der Klassenvorstand als Vertrauensperson herangezogen werden kann, war Gegenstand der Umfrage: 60 Prozent der Kinder können immer, 20 Prozent meisten, 14 Prozent ab und zu und sechs Prozent gar nicht mit ihrem Klassenvorstand reden.
Doch das Schulsegment ist nur ein Teilaspekt des Bildungsberichts, der in der Landtagssitzung am 18. April erörtert und dann im Ausschuss behandelt wird. Bildungslandesrätin Doris Hummer: "Zahlen haben wir zum Bildungsbereich ganz viele. Mir ging es darum ein Gesamtbild zu erhalten." Es gebe viele Initiativen und Aktionen im Bildungsbereich, die noch besser vernetzt werden könnten. Dieser Bildungsbericht sei einzigartig, weil er das System vom Kindergarten bis zum Hochschulbereich beleuchtet. Erstellt wurde der Bericht von der Bildungsabteilung des Landes.
Im Kindergartenbereich wurden unter anderem die Begabtenförderung, Sprachangebote sowie Gesundheits- und Bewegungsangebote erhoben. Die Betreuungsquote der Fünfjährigen liegt zurzeit bei 96,7 Prozent. Die Zahl der Krabbelstuben stieg von 154 im Jahr 2008/2009 auf 316 im aktuellen Bildungsjahr.
Im Schulbereich zeigen sich Hummer zufolge auch zwei Sachen. Bei den beliebtesten Schulfächern liegen Chemie, Mathematik, Physik und Co. auf den hintersten Plätzen. Für ein Technikland wie Oberösterreich eine prinzipiell schlechte Ausgangslage. "Das ist ein österreichisches Phänomen. Auch bei internationalen Studien sind das die unbeliebtesten Fächer der österreichischen Kinder. Daran müssen wir arbeiten, sonst fehlen uns noch mehr Fachkräfte in den technischen Berufen." Und es gebe bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund Handlungsbedarf in punkto Bildung. "Vor allem bei Mädchen."
Im Mai soll der Bericht auch als Download bzw. auf Anfrage auch in Druckversion der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Hummer: "Den nächsten Bericht präsentieren wir im Jahr 2015."
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