Bilanz der Privatinsolvenzen: Stagnieren auf hohem Niveau

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1179 Privatkonkurse wurden bei den oberösterreichischen Bezirksgerichten in diesem Jahr eröffnet. Schon im Jahr 2011 haben die Privatkonkurse in Oberösterreich mit 1.270 Fällen ihren Zenit erreicht. 2012 begann ein Sinkflug auf 1204 Verfahren (minus 5,2 Prozent), der sich auch im Jahr 2013 fortsetzte, sich aber mit nur noch minus 2,1 Prozent verflachte, während insgesamt in Österreich die Privatkonkurse heuer um 4,5 Prozent zurückgegangen sind. Es sieht derzeit in unserem Bundesland nach einer Stagnation der Privatkonkurse auf hohem Niveau aus, denn Oberösterreich liegt mit auch 2013 mit den 1179 Fällen wieder auf Platz zwei der Bundesländerreihung hinter Wien (3793) und vor Niederösterreich (1035), Tirol (673), der Steiermark (661) und Kärnten (651). Der durchschnittliche Schuldenstand pro Privatkonkurs lag heuer in Oberösterreich bei 118.000 Euro. Vor einem Jahr waren es noch 126.000 Euro. Auch 2014 werde es wieder so laufen, schreibt der Kreditschutzverband von 1870 in einer Presseaussednung, "denn weder am Arbeitsmarkt noch beim Zinsniveau sind große Trendwenden angesagt".

Weniger Firmenpleiten

Die Firmenpleiten sind in Oberösterreich gegenüber dem Vorjahr um gleich 102 Fälle von 760 auf 658 zurückgegangen. Das ist ein Minus von 13,4 Prozent. Damit erreichten die Firmeninsolvenzen den niedrigsten Wert seit 1995 (damals sind nur 576 Firmen insolvent geworden). Das aktuelle Insolvenzniveau liegt um 290 Fälle unter dem bisherigen Negativrekord, der im Jahr 2009 mit 948 Firmenzusammenbrüchen aufgestellt worden ist. Auch die Insolvenzverbindlichkeiten sind heuer um zwei Prozent auf 545 Millionen Euro gesunken.

Aber es folgt gleich die schlechte Nachricht: Durch Großinsolvenzen von personalintensiven Betrieben, allen voran die Pleite der Drogeriemarktkette TAP dayli Vertriebs GmbH in 4055 Pucking und zuletzt auch noch „Rohol“ geht das Jahr 2013 mit einem absoluten Rekord an gefährdeten Arbeitsplätzen zu Ende: Von 7.200 durch Insolvenzen betroffenen Arbeitsplätzen ist heuer auszugehen. Der bisherige Höchststand von 6.500 aus 2009, dem Jahr eins nach Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise, wurde nochmals um gut zehn Prozent übertroffen.

Nach betroffenen Dienstnehmern gerechnet ist „Dayli“ mit den 3468 Arbeitsplätzen die bisher größte Pleite in Oberösterreich und geht in die Geschichte der größten österreichischen Pleiten als die fünftgrößte ein bzw. als die zweitgrößte Handelspleite nach dem „Konsum“ im Jahr 1995.

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