Ernte in Oberösterreich – dramatisch beim Körnermais

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Die Getreideernte fiel in Oberösterreich heuer zufriedenstellend aus. Sie begann aufgrund von Nässe und Kälte im Frühjahr zwar verspätet, verlief aber zügig und brachte gute Durchschnittserträge bei Weizen, Roggen, Wintergerste und Raps. Empfindliche Einbußen gibt es allerdings bei den Herbstkulturen, vor allem beim Körnermais. „Grund dafür ist die große Trockenheit im Sommer. Regional gab es durch Hitze und Dürre in Oberösterreich hundertprozentige Ausfälle“, sagt Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

Die oberösterreichische Körnermais-Fläche von 53.600 Hektar müsste bei 8,5 Tonnen Durchschnittsertrag einen Gesamtertrag von 455.000 Tonnen ergeben. In Oberösterreich gingen allerdings circa 2000 Hektar Mais durch das Hochwasser verloren. Die Landwirtschaftskammer OÖ rechnet zudem mit etwa 3000 Hektar Totalausfall durch Dürre und etwa 4000 Hektar Körnermais, der als Silomais genutzt wurde. Somit verbleibt heuer eine Erntefläche von nur ungefähr 46.000 Hektar und eine daraus resultierende Erntemenge von 380.000 Tonnen. Das bedeutet ein Minus von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Nach den sehr guten Ergebnissen der Jahre 2011 und 2012 ist der heurige ,Absturz‘ fast als dramatisch zu bezeichnen. Das Hochwasser Anfang Juni hat massive Schäden hinterlassen und die Hitze und Dürre hat dem Mais speziell auf den seichtgründigen Böden massiv zugesetzt. Auf sehr guten Standorten oder auch in Regionen, die von der Niederschlagsverteilung begünstigt waren, sind die Ausfälle geringer“, sagt Christian Krumphuber, Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion in der Landwirtschaftskammer OÖ.

Auch bei Sojabohne gab es deutliche Einbußen – allerdings mit einem Minus von 15 Prozent und einer Erntemenge von 31.000 Tonnen etwas geringer als bei Mais. Sojaanbau hat in Oberösterreich Zukunft, davon ist die Landwirtschaftskammer OÖ überzeugt. Jene Mengen zu produzieren, die vom Handel an gentechnikfreier Ware gefordert werden, wird jedoch in Österreich nicht möglich sein. Nach den beiden Vorjahren, wo Oberösterreichs Rübenbauern auch im internationalen Vergleich Spitzenerträge eingebracht haben, gibt es heuer bei der Zuckerrübe mit 400.000 Tonnen ein kräftiges Minus von 17 Prozent.

Die Kirschenernte lag im Schnitt aller Sorten nur bei 30 Prozent einer Normalernte. Etwa 80 Hektar Erdbeerfläche gingen allein durch das Hochwasser verloren. Auf mehr als 300 Hektar – also jenen Flächen, die nicht vom Hochwasser betroffen waren – konnte eine gute Ernte eingebracht werden. Die Apfelernte läuft bei zufriedenstellendem Erntewetter. Die niederschlagslose Zeit zwischen 8. Juli und 8. August führte zu einem verringerten Größenwachstum der Äpfel. Im September konnte dieses Defizit nur teilweise wettgemacht werden. Somit können heuer maximal 7500 Tonnen Äpfel in Oberösterreich geerntet werden, also um 25 bis 30 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Mostbirnenernte liegt bei circa 35.000 Tonnen, das sind ungefähr 35 Prozent einer vollen Ernte. Mostäpfel gibt es etwa 25.000 Tonnen, das sind 60 Prozent einer normalen Ernte.

Der Weinbau ist jene Sparte, die nicht unter der Sommerhitze gelitten hat. Von den 25 Hektar Rebfläche wird eine durchschnittliche Ernte erwartet. Positiv ausgewirkt hat sich der Jahrhundertsommer auf die wärmeliebenden Kulturen wie beispielsweise Feldgurke, Tomate, Paprika, Pfefferoni, Zucchini, Auberginen und ganz besonders auf die oberösterreichische Paradefrucht Einlegegurke. Zu den Verlierern des heurigen Jahres gehören eindeutig die Produzenten von Spargel, Salaten, Bierrettich, Karotten sowie Heurige Erdäpfeln.

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