Der schweigenden Mehrheit eine Stimme geben

So anonym wie die Blog-Betreiber sind auch seine Nutzer. Jeder soll sich so trauen, seine Meinung abzugeben.
  • So anonym wie die Blog-Betreiber sind auch seine Nutzer. Jeder soll sich so trauen, seine Meinung abzugeben.
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Fünf St. Johanner wünschen sich ein aktives Bürgertum und starten einen „virtuellen Stimmzettel“. Seit einigen Wochen können engagierte St. Johanner ihrem Ärger Luft und ihren Ideen Platz machen. In einem Blog zu Themen rund um die Bezirkshauptstadt soll auch Stimmen außerhalb der Gemeindestube und Vereinen Gehör verschafft werden. Derzeit werden die Themen „Vorverlegung der Sperrstunde im Obermarkt“, „Warum nimmt sich die Gemeinde das Kongresshaus nicht zurück?“, und „Raus mit der Kaserne aus dem Ortsgebiet!“ diskutiert. Das BEZIRKSBLATT hat mit den Initiatoren, die unerkannt bleiben wollen, das Gespräch gesucht.

BB: „Wie ist die Idee zu diesem Blog entstanden?“
st.johannimblog-Team: „Uns fünf Betreibern ist bei Stammtischdiskussionen aufgefallen, dass Entschlüsse in St. Johann fallen und niemanden scheinen sie zu betreffen – die Masse schweigt. Der „einfache“ Bürger kann getroffene Entscheidungen der Gemeindezeitung entnehmen. Um alternative Ideen präsentieren zu können, haben wir uns zu einem Blog entschlossen. Im Internet können Meinungen kundgetan werden, die in kein Konzept passen, aber es verdienen, öffentlich gemacht zu werden.“

BB: „Steckt persönliches Interesse hinter der Betreibung des Blogs? Gibt es einen politischen Hintergrund?“
Blogger: „Es gibt keinen politischen Hintergrund. Vielmehr einen kritischen, vielleicht sogar wutbürgerlichen Background.“

BB: „Verleitet der Deckmantel der Anonymität im Internet dazu, ehrlicher zu sein oder birgt er die Gefahr unüberlegter Äußerungen?“
Blogger: „Der anonyme Blogger ist eine Stimme aus St. Johann, hinter der aber eine Vielzahl von Leuten steht. Ein Blogger spricht für eine schweigende Masse.
Solange keine Hasstiraden, rassistische Aussagen oder Ähnliches auftauchen, werden wir nicht zensierend eingreifen.“

BB: „Welche Themen brennen unter den Fingernägeln?“
Blogger: „Gesellschaftsrelevante Themen, Soziales, Politik, Generationen- und andere Konflikte die sich im Zusammenhang mit der Entwicklung zu einer zentralen Bezirksstadt ergeben – die Liste ist lang und facettenreich.“

BB: „Werden Sie mit besonders brisanten Themen oder interessanten Anregungen, die aufgeworfen werden, an Zuständige herantreten?“
Blogger: „Wir hoffen, dass die Entscheidungsträger selbständig den Blog als Infoquelle nutzen und irgendwann zu Entscheidungsprozessen heranziehen. Wir wünschen uns mehr Mut der Entscheidungsträger zu einer offenen Gesellschaft und die Fähigkeit zu einem aufgeschlossenen Diskurs.“

BB: „Glauben Sie, dass Personen, die in St. Johann etwas verändern oder verbessern können, den Blog verfolgen?“
Blogger: „Es geht nicht primär darum, etwas zu verändern – da sind wir realistisch.“

BB: „Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Nutzung?“
Blogger: „Wir haben bis zu 125 Zugriffe pro Tag, aber eine breite Resonanz und mehr Kommentare wären natürlich wünschenswert.“

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