Palmbesen-Charity-Aktion
"Die Leute standen Schlange"

Unter anderem deshalb, weil die gesellschaftliche Brauchtumsausübung rund um Ostern 2021 wegen der Corona-Pandemie heuer, nach 2020, schon zum zweiten Mal in Folge sehr eingeschränkt ist, hatte sich Michael Moser aus Tamsweg etwas Besonders einfallen lassen. | Foto: Michael Moser
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  • Unter anderem deshalb, weil die gesellschaftliche Brauchtumsausübung rund um Ostern 2021 wegen der Corona-Pandemie heuer, nach 2020, schon zum zweiten Mal in Folge sehr eingeschränkt ist, hatte sich Michael Moser aus Tamsweg etwas Besonders einfallen lassen.
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Michael Moser, der Medienreferent der Lungauer Volkskultur, freut sich über eine gelungene Palmbesen-Verteilaktion zugunsten eines wohltätigen Zweckes.

LUNGAU. Unter anderem deshalb, weil die gesellschaftliche Brauchtumsausübung rund um Ostern 2021 wegen der Corona-Pandemie heuer, nach 2020, schon zum zweiten Mal in Folge sehr eingeschränkt ist, hatte sich Michael Moser aus Tamsweg etwas Besonders einfallen lassen. Moser ist seit 2019 der Medienreferent der Lungauer Volkskultur und der Region Lungau mit all ihren Traditionen und Gebräuchen seit jeher sehr verbunden.

Zwei Weiden in Unternberg

So kam es, dass er neulich am Wegesrand in der Nähe von Unternberg zwei Weidenbäume bemerkt hatte, die gefällt worden waren. Die zwei Weiden trugen reichlich Palmkätzchen, und weil Michael Moser für seine kleine Tochter Sophie sowieso einen Palmbesen – dieser wird traditionellerweise am Palmsonntag vom Pfarrer gesegnet, so will es der Brauch – binden wollte, fragte er den Bauern, dem die Bäume gehörten, ob er denn nicht ein paar Äste herunterschneiden dürfe. Der Landwirt erlaubte es ihm, "bitte nimm alles mit, der Baum wird sowieso gehäckselt", sagte er zu Michael Moser.

Das ist Sophie, die Tochter von Michael Moser. Sie hat von ihrem Papa freilich auch einen Palmbesen bekommen. | Foto: Michael Moser
  • Das ist Sophie, die Tochter von Michael Moser. Sie hat von ihrem Papa freilich auch einen Palmbesen bekommen.
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Guter Zweck und Volkskultur

Beim Schneide kam Michael Moser dann eine Idee: „Zu Ostern einen guten Zweck unterstützen wäre schon eine feine Sache“, dachte er bei sich, „und die Lungauer Volkskultur bietet sich hier doch gut an, weil im Verein sind wir ja genug Leute; und allzu viel Brauchtum ausüben können wir derzeit wegen Corona sowieso nicht“, spekulierte er. So fuhr Michael Moser voller Tatendrang, den Auto-Kofferraum voller Palmkätzchen, und den Kopf voller Pläne nach Hause, um dem Volkskultur-Vorstand telefonisch von seiner Idee zu berichten. Am Ende stand es fest: „Das wollen wir machen“, so Michael Moser; und zwar folgendes: „Wir werden Palmbuschen binden, festlich herrichten und dann gegen eine freiwillige Spende verteilen solange der Vorrat reicht“, erklärt Moser, „die Spenden sollen dann einem wohltätigen Zweck zugute kommen, wobei das Geld im Lungau bleiben sollte.“

Obmann-Stellvertreterin Christine Pfeifenberger und Obmann Wolfgang Eßl von der Lungauer Volkskultur mit kleinen Palmbesen. | Foto: Michael Moser
  • Obmann-Stellvertreterin Christine Pfeifenberger und Obmann Wolfgang Eßl von der Lungauer Volkskultur mit kleinen Palmbesen.
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Für Verein "Einfach geben"

Sofort begab er sich auf die Suche nach einem passenden Spendenpartner, denn hier gibt es im Lungau ja zahlreiche potenzielle Partner. Am Ende entschieden sich die Leute von der Lungauer Volkskultur für den Verein "Einfach geben – Hilfe für Menschen im Lungau in Not“.

Viele fleißige helfende Hände

Geplant, gesagt, getan: Am Ende schnitten helfende Hände aus dem Kreise des Lungauer Volkskultur-Vorstandes emsig Papier für den Besenschmuck, banden die Büschel zusammen, spitzten die Stecken zu und und und. 120 Palmbesen wurden so produziert. Den Segen spendete ihnen Pfarrer Bernhard Rohrmoser in der Basilika in Mariapfarr. „Und weil die Besen traditionellerweise nach ihrer Segnung auf die Felder und Äcker gestellt werden, wo sie reichlich Erntesegen bringen und Unglück und Unwetter fern halten sollten, steckten wir die Palmbuschen selbstverständlich auf Haselnussstecken auf“, ergänzt Michael Moser, „diese sollen laut dem Volksmund nämlich Blitze abhalten.“

Hier sieht man einen Teil des Vorstand der Lungauer Volkskultur mit Pfarrer Rohrmoser, der in der Basilika Mariapfarr die Palmbuschen segnete. | Foto: Michael Moser
  • Hier sieht man einen Teil des Vorstand der Lungauer Volkskultur mit Pfarrer Rohrmoser, der in der Basilika Mariapfarr die Palmbuschen segnete.
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Verteilung in drei Marktgemeinden

Am Freitag war es dann endlich soweit: in den drei Lungauer Marktgemeinden wurden die Palmbesen an die Leute verteilte. In Mauterndorf erledigte das Johann König (Samsonreferent Lungauer Volkskultur), in Tamsweg: machte dies Edi Fuchsberger (Ehrenobmann Lungauer Volkskultur, Landesobmann-Stellvertreter SalzburgerHeimatvereine) und in St. Michael war der Initiator des Ganzen Michael Moser selber vor Ort. „Lange reichte der Vorrat nicht“, schildert er, „es war ein regelrechtes Geriss um unsere Palmbesen. Die Leute standen Schlange. Ich war überwältigt; und alle waren sehr diszipliniert, hatten FFP2-Masken auf und hielten Abstand“, berichtet Moser, „und die Spendenbereitschaft war gigantisch. Beim Edi in Tamsweg und beim Hans in Mauterndorf blieb natürlich auch kein einziger Palmbesen übrig, es war in Tamsweg und in Mauterndorf also ähnlich viel Geriss, wie bei mir in St. Michael", freut sich Moser. "Jetzt brauchen wir nur noch die Spendenübergabe in die Wege leiten“, zeigte er sich abschließend zufrieden über das Gelingen seiner initiierten vorösterlichen Spenden- und Brauchtumsaktion.

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