Bundesgymnasium Tamsweg
Hartnäckige Schülerin brachte Nationalratsabgeordnete in die Schule
Hohe Vertreter der ÖVP, FPÖ, SPÖ und der NEOS sowie eine freie Abgeordnete zum Nationalrat diskutierten zwei Stunden lang mit SchülerInnen des BG Tamsweg. Die Schülerin Anneliese Moser schrieb die PolitikerInnen an und lud sie ein.
TAMSWEG. Ein Parlamentsbesuch der sechsten Klassen des Bundesgymnasiums (BG) Tamsweg im vergangenen Herbst hatte bei der Schülerin Anneliese Moser und ihren KlassenkollegInnen einige Fragen offengelassen. Daher beschloss Anneliese Moser auf eigene Faust Nationalratsabgeordnete anzuschreiben und zu einer Diskussionsrunde an die Schule nach Tamsweg einzuladen.
"Die Rolle der Schule und der politischen Bildner beschränkte sich zunächst darauf, diese Eigeninitiative zuzulassen und die rechtlichen Rahmenbedingungen abzustecken", erklärt Direktor Klaus Heitzmann, "schließlich ist darauf zu achten, dass keine einseitige Parteipolitik im Schulbereich zugelassen wird."
Statt Absagen kamen Abgeordnete
Nicht selten enden derartige Initiativen ja bekanntlich mit schriftlichen Antwortschreiben aus den Pressebüros der Abgeordnete und mit freundlichen Absagen. Doch nicht so bei Anneliese Moser. Ihre hartnäckigen Bemühungen waren letztendlich von Erfolg gekrönt. Nationalratsabgeordnete aller Parlamentsfraktionen sagten laut der BG Tamsweg-Direktion für eine Podiumsdiskussion am 5. April 2019 ihr Kommen zu.
Ab diesem Zeitpunkt rückten die Vorbereitungen am BG Tamsweg für dieses Ereignis auch ins Zentrum der Unterrichtsarbeit. Die Schülerinnen und Schüler steckten die Kernthemen ab, formulierten Fragenkomplexe und luden ihren Direktor, Klaus Heitzmann, zur Moderation der Veranstaltung ein.
Ecker, Eßl, Pewny, Bißmann und von Einem
Am vergangenen Freitag (5. April) war es dann so weit: es kamen schließlich die Nationalratsabgeordneten Cornelia Ecker (SPÖ), Franz Eßl (ÖVP), Christian Pewny (FPÖ), Martha Bißmann (freie Abgeordnete) und Jonas von Einem (Klubdirektor im Salzburger Landtag, als Vertreter der NEOS) ins Gymnasium nach Tamsweg. Unter der Moderation von Direktor Klaus Heitzmann diskutierten sie zwei Stunden lang zu Schülerfragen und über die Themen Europa und Brexit, Sicherheit und Innenpolitik, Klimawandel und „Fridays for Future“ (betrifft Klima- und Umweltschutz), sowie Schule und Bildung. "Natürlich kam auch der Diskurs zwischen Regierungs- und Oppositionspolitik zum Ausdruck, doch ging es vornehmlich auch um die Frage, welchen Einfluss diese Themen auf die parlamentarische Arbeit im Nationalrat haben", fasst Moderator Direktor Heitzmann zusammen.
Am Ende blieb für die TeilnehmerInnen dieser Veranstaltung das Bewusstsein, dass sich nicht nur Jugendliche intensiv mit Politik auseinandersetzen können, sondern dass auch PolitikerInnen aller Parteien ein großes Interesse an Jugendarbeit zeigen und dafür nicht einmal den Weg in den abgelegenen Lungau scheuen.
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