„Ja, wir brauchen die Zivis“

- hochgeladen von Angelika Pehab
Pongauer Blaulicht- und Sozialorganisationen bangen um ihre Zivildiener nach der Volksabstimmung.
PONGAU (ar). „Der Zivildienst ist für das Rote Kreuz von enormer Bedeutung“, weiß Bezirksrettungskommandant Gerhard Wechselberger. Allein im Pongau leisten aktuell 46 junge Wehrpflichtige ihren Dienst an der Gesellschaft beim Roten Kreuz. „Viele von ihnen bleiben uns erfahrungsgemäß noch länger als ‚Freiwillige‘ erhalten und bringen oft sogar noch Freunde oder Bekannte dazu. Der Zivildienst ist also die wichtigste Säule zur langfristigen Gewinnung neuer Helfer“, so Wechselberger weiter. Als „sinnvoll genützte“ Zeit bezeichnen die beiden Zivildiener Christoph Kirchner und Peter Oppeneiger ihren Dienst an der Gesellschaft: „Die Arbeit bringt Lebenserfahrung, wir können helfen und Verantwortung für die Mitmenschen übernehmen“.
„Zivi-Ersatz kostet viel Geld“
Nicht auf Zivildiener verzichten möchte auch der Leiter des Hilfswerks-Pongau, Herbert Schaffrath. „Aktuell haben wir zwar nur drei Zivildiener im Einsatz, aber grundsätzlich finde ich diesen Dienst an der Gesellschaft äußerst wichtig“, so Schaffrath, der sich für den Fortbestand des Zivildienstes ausspricht, nicht zuletzt auch aufgrund des fehlenden Nachfolgemodelles.
In dieselbe Kerbe schlägt auch Landesrettungskommandant Anton Holzer. „Der entscheidende Punkt ist, dass es noch immer kein Nachfolgemodell gibt. Jenes von BM Hundstorfer vom ‚Freiwilligen sozialen Jahr‘ ist nur ein Vorschlag, der nach der Volksbefragung in der Regierung erst diskutiert und beschlossen werden muss“, gibt Holzer zu bedenken. Eine praxistaugliche Lösung samt Umsetzung wär 2013 eher nicht mehr zu erwarten. Gemeinden, Land und Sozialversicherungsträger müssten dann wohl gemeinsam angestellte Helfer für die Überbrückungszeit stellen. Bei der derzeitigen Finanzlage wohl kein leichter Akt.


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