Essen im Überfluss
Was brauche ich wirklich?

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Weniger ist mehr: In Sachen Ernährung kann Verzicht ein großer Gewinn sein.
Konsum gehört zu unser aller Alltag. Dabei kaufen wir viele Dinge, die wir eigentlich gar nicht unbedingt brauchen. Einen neuen Pullover zum Beispiel, obwohl man schon 20 Pullover hat, ein neues Handy, obwohl das alte noch funktioniert, oder noch einen Wochenendtrip, obwohl man dieses Jahr schon drei Urlaube gemacht hat. Unser Hang zum Überkonsum zeige sich aber auch in ganz alltäglichen Dingen wie unserem Essen, sagt Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben. Gut beobachten lasse sich das an unseren Ernährungsgewohnheiten: „Wir essen zu viel von fast allem, aber zu wenig vom Richtigen“, zitiert die Lungauerin den Mediziner und Biologen Martin Grassberger, der auch schon in Fanningers Podcast „Wer nichts weiß, muss alles essen“ zu Gast war.
So sollten wir beispielsweise fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag essen, schaffen es in der Realität jedoch nur auf durchschnittlich zwei. Dafür essen wir zu viel von sehr zucker- und fetthaltigen Speisen. Convenience-Produkte wie Tiefkühlpizzen, Konserven und andere Fertiggerichte, deren Absatz konstant steigt, spielen hierbei eine immer größere Rolle. „Diese Produkte sind häufig sehr energiereich, dabei aber gleichzeitig nährstoffarm“, sagt Maria Fanninger. Das schlage sich in unserer Gesundheit nieder und führe dazu, dass unsere Gesellschaft zwar übergewichtig, dabei jedoch gleichzeitig mit Nähstoffen unterversorgt sei.
Auch Fleisch wird in Österreich in deutlich größeren Mengen konsumiert, als aus gesundheitlicher Perspektive empfohlen wird. So schaffen es Herr und Frau Durchschnittsösterreicher auf knapp 58 Kilogramm Fleisch pro Jahr, die allgemeinen Ernährungsempfehlungen sehen rund ein Drittel davon vor. Auch hier sind es häufig die verarbeiteten Produkte, die das Kraut im wahrsten Sinne des Wortes fett machen: „Ein Schinkenbrot zum Frühstück, Speckwürfel in den Linsen, Salami zur Jause: Bei verarbeiteten Fleisch- und Wurstwaren merken viele gar nicht, wie oft sie eigentlich Fleisch essen.“ Gerade diese Lebensmittel machen aber einen beträchtlichen Anteil an unserem Fleischkonsum aus.
Vollkommen durchgängig zu sein und auf alles zu verzichten, das man gerne isst, jedoch der eigenen Gesundheit nicht unbedingt dienlich ist, sei dabei jedoch gar nicht notwendig, sagt Maria Fanninger: „Hin und wieder schlichtweg auf ein Lebensmittel zu verzichten und dafür etwas zu essen, was mein Körper wirklich braucht, kann schon ein großer Gewinn sein.“
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