Hui und Pfui der Pongauer Bahnhöfe
Zum „Who is Who“ der Bahnhöfe Österreichs gesellt sich jener in Bischofshofen. Salzburgweit wurde er beim VCÖ-Bahntest 2011 sogar zum schönsten gewählt. Der Bahnhof Schwarzach-St. Veit ist dagegen eher Pfui als Hui. Er gilt nach dem Salzburger Hauptbahnhof als unattraktivster.
Graue Mauern, unangenehme Gerüche, schmutzige Toiletten und eine unbehagliche Atmosphäre – mit diesen Merkmalen bringen viele einen Bahnhof in Verbindung. Dass das nicht so sein muss, bestätigt der Bahnhof in Bischofshofen. Er wurde kürzlich im VCÖ-Bahntest 2011 (Verkehrsclub Österreich) zum schönsten Bahnhof im Land Salzburg gewählt. Sogar im Österreich-Ranking schaffte es der im Jahr 2003 sanierte Bahnhof auf den hervorragenden 13. Platz. „Der Bischofshofener Bahnhof gilt als Vorzeigebahnhof in der Region “, weiß auch Rene Zumtobel, Salzburgs Pressesprecher der ÖBB. Durch den großen Umbau im Jahre 2003 ist der Bahnhof besonders gut mit Aufzügen, Informationsmöglichkeiten und taktilem Leitsystem ausgestattet. Die Bahnsteige sind auf den modernsten Stand der Technik gebracht worden, genau wie die Inneneinrichtung. Besonders gut gefällt auch der Übergangssteg, der direkt vom Ort Bischofshofen in ein Obergeschoß des Bahnhofes führt. „Vor allem diese Punkte haben die Befragten wohl zu ihrem positiven Urteil verleitet“, vermutet Christian Gratzer, zuständig für Kommunikation beim VCÖ, „insgesamt wurden im Zeitraum vom 3. Juni bis 31 Juli österreichweit 12.750 ÖBB-Nutzer nach ihrem Geschmacksurteil gefragt.“
Schwarzach-St.Veit – barrierefrei, aber nicht schön anzusehen
Aber leider gibt es auch schlechte Bewertungen für so manchen Bahnhof im Pongau. Nach dem Hauptbahnhof in Salzburg wurde die Station Schwarzach-St. Veit am schlechtesten bewertet, St. Johann liegt bei dem Ranking auf Platz fünf. Besonders bedenklich: Der Bahnhof Schwarzach wurde erst vergangenes Jahr um eine Million Euro umgebaut. Bei den ÖBB weiß man dazu mehr: „Im Vorjahr wurde der Bahnhof zwar umgebaut, dabei ging es aber vorrangig um die Schaffung einer gewissen Barrierefreiheit. Ein Lift wurde errichtet, ein taktiles Leitsystem integriert und der Vorplatz erhielt eine Überdachung“, weiß Pressesprecher Zumtobel, „für das ‚Outfit‘ sind im Jahr 2012 kleinere Adaptionen wie z.B. ein neuer Anstrich geplant.“ Großartig saniert soll der Bahnhof aber nicht werden, denn selbiger ist erst 30 Jahre alt.
Das Auge fährt mit – sind sich die ÖBB im Klaren
Natürlich sollen die Bahnhöfe in erster Line eines, nämlich Platz für wartende Fahrgäste bieten, aber bei den ÖBB ist man sich durchaus bewusst: „Die gesamte Mobilitätskette muss stimmen. Der Fahrgast bewertet das ‚Outfit‘ des Bahnhofes genauso wie den Kartenschalter, die Sanitäranlagen, die Pünktlichkeit der Züge und den Komfort in selbigen. Vor allem in Schwarzach, dem großen Umsteigebahnhof, müssen sich die Reisenden wohl fühlen. Hier muss auf jeden Fall noch etwas getan werden“, räumt Rene Zumtobel ein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.