Pongauer kämpfen gegen den Flächenwahn(sinn)
SBS probt gemeinsam mit mittelständischen Kaufleuten den Aufstand gegen den "Flächenwahn" der Einkaufszentren.
SALZBURG/PONGAU (af/ar). "Wir lassen uns das nicht mehr gefallen." Mit diesen Worten eröffnete Inga Horny vom Salzburger Altstadt Marketing die erste Pressekonferenz der neu gegründeten "Plattform gegen Flächenwahn", der auch die Pongauer Einkaufsmeile SBS von Anfang an angehört.
Regionen wehren sich
Stein des Anstoßes sind die geplanten Erweiterungen von IKEA, Europark und Designer Outlet. Dagegen wollen sich nun kleine und mittelständische Kaufleute aus dem gesamten Land Salzburg wehren. "Unter dem 'Salzburger Speckgürtel' leiden die Ortskerne und mit ihnen auch die Lebensqualität in diesen Gemeinden", so Silke Schlick von der Plusregion. Sie fordert, einen Teil der Steuereinnahmen durch eben diese Einkaufszentren zu verwenden, um sie in die Erhaltung von Ortskernen der Landgemeinden zu investieren.
Familienbetriebe in Gefahr
Vor einer weiteren Gefahr warnt Jörg Tichy von "SBS - die Pongauer Einkaufsmeile". "Wir haben einen hohen Anteil von Familienunternehmen, die durch diesen Trend gefährdet werden. Sollten diese Traditionsbetriebe aussterben, so hätte das Folgen für das soziale Leben in den Regionen", so Tichy. Wenn die funktionierende Struktur der KMUs zusammenbricht, fallen auch Arbeitsplätze weg. "Dazu kommt, wer auswärts arbeitet, kauft oft auch dort", so der SBS-Geschäftsführer über Kaufkraftabfluss. "Gemeinsam mit über 40 Unterstützer - darunter auch viele Tourismusverbände – wollen wir die Stimme erheben, damit nicht vor der Wahl still und heimlich die Erweiterungspläne durchgewunken werden", so Tichy.
"Nach 15 Jahren sei eine Anpassung der Geschäftsflächen sehr wohl gerechtfertigt", findet hingegen Europark-Centermanager Marcus Wild.
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