Der Tauernroggen: Ein Roggen-Gigant im sonnigen Lungau
Bei meinem Besuch am Biobauernhof Sauschneider von Familie Löcker im sonnigen UNESCO Biospärenpark Lungau sah ich das erste Mal dieses Superfood am Feld stehen - den Tauernroggen.
Das Motto von Familie Peter und Liesi Löcker lautet: „Der Mensch ist, was er isst“, und darum haben sie die fast schon ausgestorbene Winterroggenart auf ihrem Biobauernhof wieder zu kultivieren begonnen. Sie sind der Faszination dieses „Power“-Getreides erlegen.
„Superman“ hätte seine Freude mit diesem köstlichen Brot oder den g'schmackigen Nudeln.
Herr Löcker machte mit mir einen "Lokalaugenschein" und klärte mich inmitten des malerisch im Wind wogenden Roggens auf: "Aus einem Saatkorn wird eine bis zu 2,10 m hohe Pflanze, die an einem Tag oberhalb der Erde bis zu 5 cm wächst. Unter der Erde um ein Vielfaches mehr. Mikroskopisch klein aber auf einer Fläche von über 3000 km verflechten sich die Wurzeln des „Roggen-Giganten“, würde man alle Wurzeln egal wie klein aneinanderreihen, und gehen Meter tief in den Boden. (Wenn oberhalb der Erde die Pflanze 5 cm wächst, wächst die Wurzellänge unten ca 90 km dass heißt bei 2,10 m Höhe das Lungauer Tauernroggens wächst die Wurzellänge auf fast nicht vorstellbare 3500 km!). Die hohen Stiele trotzen mit ihrem abgesetzten bis zu 7 mm dicken Rohr dem starken Wind und bringen eine Pflanze hervor, die das 80 fache (!) des Saatkornes wiegt."
Wow, - und diese geballte „Ur-Kraft“ nimmt der Mensch zu sich, wenn er das Mehl aus diesem Roggen verwendet.
Presidio und Arche des Geschmacks
Für die Sortenreinheit gab es von der internationalen Slow Food Vereinigung für Familie Löcker die besondere „Presidio“–Auszeichnung. Bei diesem Prädikat steht die Einhaltung strenger Richtlinien im Vordergrund, um qualitativ hochwertige, nachhaltig erzeugte Lebensmittel zu garantieren. Der Biohof ist außerdem Partner der Vereinigung Arche des Geschmacks, die sich vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzen annimmt und ein Projekt der „Slow Food Stiftung für Biologische Vielfalt“ ist.
Der Konsument bestimmt den Anbau
„Der Bauer ist Produzent, aber der Konsument ist „Ko-Produzent“, weil er letztendlich bestimmt, was angebaut wird und auch wie, denn das bestimmt den Preis.“ stellt Herr Löcker fest. Und die Konsumenten geben dem Biobauern recht, denn seine Produkte finden reißenden Absatz.
Urlaub und Fortbildung am Biohof
Auf diesem romantischen, an der jungen Mur gelegenen Hof kann man herrlich urlauben. Zahlreiche Wanderungen und Ausflüge bieten sich von hier aus an. (Land-)wirtschaftliche Seminare und Tagungen werden auch am Hof in einem eigens dafür eingerichteten Saal angeboten.
Der Genuss-Tipp von Herrn Löcker:
Die Tauernroggennudeln haben´s mir besonders angetan, mit einem würzigen geriebenen Bergkäse bestreut und Preiselbeermarmelade dazu! Eine echte „Power“-Mahlzeit!!!<div class="callout event-item-dates-container" id="event-item-dates-container"> <strong>Wo:</strong> Sauschneiderhof, 5581 Sankt Margarethen im Lungau <nobr><a onclick="return !window.open(this.href);" href="http://maps.google.com/?q=47.0868,13.6905"><i class="fa fa-fw fa-external-link"></i>auf Karte anzeigen</a></nobr> </div>
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