Fünf Jahre danach: Der Bezirk Melk ist nun fast flutsicher
Jahrhundert-Hochwasser 2013: Welche Bürger leben nun hochwassersicher und wo muss noch gebangt werden.
BEZIRK. Endlose Wassermassen, Existenzen, die zerstört worden sind, und tagelange Aufräumarbeiten, das war das Hochwasser im Jahr 2013. Gerade mal elf Jahre danach, wo die Donauregion ein Jahrhundert-Hochwasser überstanden hatte, kam schon das nächste. Was war damals geschehen und wie gut sind die Gemeinden heute geschützt?
Juni 2013: Ein Rückblick
Es war der 2. Juni 2013 als Tausende Menschen, Feuerwehrleute und freiwillige Helfer Häuser ausräumten und alles, so gut es ging, hochwassersicher machten (Hier geht es zur Berichterstattung von damals). "Unter den Erinnerungen an das letzte Jahrhundert-Hochwasser im Jahre 2002 begannen die Hauseigentümer mithilfe von Feuerwehren, Verwandten, Nachbarn und Freunden die Häuser und Wohnungen zu räumen", zitiert Reinhard Gruber, Gemeinde Schönbühel-Aggsbach, in der damaligen Gemeindezeitung. Stündlich stieg der Pegel an, bis er am 4. Juni den Höchststand (Kienstock 1.081 cm) erreichte.
Hochwasser kam zu früh
Für zwei Gemeinden kam es doppelt bitter, denn das Hochwasser kam für sie zu früh. "Während der Ortsteil Persenbeug bereits durch den fertigen Hochwasserschutz gesichert war, wurden wir in Hagsdorf während der Bauphase überrascht", so Persenbeugs Bürgermeister Manfred Mitmasser. Doch dank einiger Baufirmen und Helfern konnte die Ortschaft mit einem Erdwall sicher gemacht werden. In dieser Gemeinde erwischte es Gottsdorf am schlimmsten, da der Ort komplett "schutzlos" war. Auch in der Stadt Melk wurde die Baustelle überschwemmt, ein halbes Jahr vor der Fertigstellung.
Am nächsten Tag (5. Juni) ging die Donau immer weiter zurück. Kurz darauf begann man mit den Aufräumungsarbeiten. In der gesamten Donauregion war der Gesamtschaden über 120 Millionen Euro. Alleine in den betroffenen Gemeinden im Bezirk Melk (Persenbeug-Gottsdorf, Ybbs, Krummnußbaum, Marbach, Emmersdorf, Melk und Schönbühel-Aggsbach) belief sich der Schaden auf rund 48 Millionen Euro.
So sicher ist der Bezirk heute
Nach diesem Hochwasser wurde jedem klar: Besser heute als morgen wollen wir einen Hochwasserschutz. Persenbeug hat, so wie Melk, Krummnußbaum, die Stadt Ybbs sowie die durch Erderhöhung geschützten Gemeinden Klein-Pöchlarn und Pöchlarn, einen fertigen Hochwasserschutz. "Diese Investition ist zweifelsfrei ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit der Bevölkerung und der im Überschwemmungsbereich gelegenen Liegenschaften. Außerdem wurden im Zuge der Errichtung viele gestalterische Maßnahmen – das Ortsbild betreffend – realisiert", erklärt Mitmasser.
In der finalen Phase befinden sich gerade die Schutzbauten in Marbach und Emmersdorf. In Emmersdorf selbst wurde erst dieses Jahr der Hochwasserschutzaufbau das erste Mal getestet, einzig in den Katastralgemeinden ist man noch in der Bauphase. "Die Bauarbeiten zum Hochwasserschutz wurden im Jahr 2016 gestartet. Aufgrund der hervorragenden Leistungen werden wir den Bau des Donauhochwasserschutzes im heurigen Jahr abschließen können", erklärt Marbachs Ortschef Anton Gruber freudig.
Spatenstich erfolgt im Sommer
Einzig die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach muss noch auf seinen Schutz warten. "Nach Finanzierungsgesprächen, Bewilligungen und vielem mehr steht die Marktgemeinde Schönbühel-Aggsbach unmittelbar vor dem Baubeginn in Schönbühel, Aggsbach-Dorf (Spatenstich im Juni, Errichtung ca. 25 Monate) und zeitlich etwas abgerückt Aggstein", freut sich Reinhard Gruber schon auf den Beginn der Bauarbeiten
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